Süddeutsche Zeitung

USA:"Voice of America"- Chefin zurückgetreten

Das Weiße Haus hatte die Berichterstattung des Senders über die Corona-Pandemie kritisiert.

Die Direktorin des staatlich finanzierten US-Auslandssenders Voice of America (VOA), Amanda Bennett, und ihre Stellvertreterin haben inmitten von Spannungen mit dem Weißen Haus ihren Rücktritt erklärt.

In einem Schreiben an die Mitarbeiter ging Bennett auf den Zwist nicht direkt ein, wie der Sender berichtete. Das Weiße Haus hatte die Berichterstattung von Voice of America (Stimme Amerikas) über die Corona-Pandemie kritisiert und dem Sender zuletzt vorgeworfen, chinesische Propaganda zu verbreiten. Bennett erwähnte in ihrem Schreiben demnach aber die Ernennung eines Vertrauten von Präsident Donald Trump zum Vorsitzenden der für staatliche Medien zuständigen Behörde (USAGM). Michael Pack habe nun das Recht, sie und ihre Stellvertreterin zu ersetzen. Es sei daher für beide an der Zeit zu gehen.

Pack war vor knapp zwei Wochen vom Senat als Chef der USAGM bestätigt worden. Der konservative Filmemacher hatte einst mit Trumps ehemaligem Chefstrategen Steve Bannon zusammengearbeitet. Im Kongress habe Pack geschworen, die Unabhängigkeit der Voice of America zu gewährleisten, schrieb Bennett.

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SZ vom 17.06.2020 / dpa/cag
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