Wer in den wattedumpfen Zeiten des Lockdowns die Galerie der seit März sehr präsenten Virenforscher an sich vorbeigleiten lässt, wird in seiner inneren Slideshow vermutlich erst als zweites Bild das Porträt von Alexander S. Kekulé vor Augen haben. Der gut gekleidete, rhetorisch fluffige und in seiner dezenten Kampfeslust soigniert daherkommende Wissenschaftler war von Beginn an ein gern gesehener Gast in bedrückten Anne-Will-Runden. Natürlich ist er nicht der Einzige, der sich gewandt und angenehm vor der Kamera produzieren kann. Das vermag sein Gegenspieler, der berühmte Christian Drosten, mindestens ebenso gut. Aber Kekulé ist der einzige Virologe, dem zumindest eine frühe semiprofessionelle Arbeit im Film nachzuweisen ist.
Das Jahr 2020:Virologen, die Stars in der Manege
Unversehens hat Corona einige aus der ehrwürdigen Zunft der Virologen zu Mediengrößen gemacht. Was sie noch lernen könnten.
Von Hilmar Klute
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