Verleihung der Grimme-Preise 2014:Selfie mit Gauck

50. Adolf-Grimme-Preis 2014 - Preisverleihung

"Schimanski - das war mutig": Bundespräsident Joachim Gauck spricht bei der 50. Verleihung der Grimme-Preise 2014.

(Foto: dpa)

Ein roter Teppich, zwölf Preisträger und der Bundespräsident: Bei der 50. Grimme-Preisverleihung mahnte Joachim Gauck die Fernsehmacher zu mehr Mut. Und traute sich mit der jungen Elite des deutschen TVs aufs Foto.

Mit einer großen Gala hat der Grimme-Preis seinen 50. Geburtstag gefeiert. Sogar der Bundespräsident überbrachte seine Glückwünsche. "Dass es auf die Inhalte und deren Qualität ankommt - darauf immer wieder hinzuweisen, ist das Verdienst des Grimme-Preises und des Grimme-Institutes", sagte Joachim Gauck bei der Feier im Stadttheater von Marl.

Für das deutsche Fernsehen wünsche er sich "mehr Mut beim Blick über die Tellerränder, mehr Innovationen". Die Fernsehmacher sollten sich ein Beispiel an "Tatort"-Kommissar Schimanski nehmen. Die Erfindung dieser Polizistengestalt sei mutig gewesen.

Zwölf Fernsehproduktionen wurden mit dem diesjährigen Grimme-Preis für anspruchsvolles TV ausgezeichnet. Die Preisträger, die schon Monate vorher bekannt geworden waren, kommen fast alle aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Als einziger Privatsender wurde ProSieben für die Sendung "Circus Halligalli" des Entertainerduos Joko und Klaas ausgezeichnet.

Ein Selfie mit Gauck

"Wenn Joko und Klaas so etwas früher gezeigt hätten, wären sie möglicherweise weggeschlossen worden", witzelte Marls Bürgermeister Werner Arndt. Preisträger Klaas Heufer-Umlauf sieht im ersten Grimme-Preis auch gleich seinen letzten.

Die zweite Ehrung im Bereich Unterhaltung sicherte sich ZDFneo für die satirische Late-Night-Show "Neo Magazin" mit Jan Böhmermann. Der ließ sich die Gelegenheit für ein Selfie mit dem Bundespräsidenten nicht entgehen:

Je fünf weitere Preise verteilte die Grimme-Jury in den Kategorien "Fiktion" sowie "Information und Kultur". Die Schauspieler Florian Panzner und Ronald Zehrfeld wurden für den Film "Mord in Eberswalde" (WDR) ausgezeichnet, Claudia Michelsen und Lars Eidinger erhielten den Preis für den Film "Grenzgang" (WDR/NDR). Michelsen war zum zweiten Mal hintereinander dabei. Bereits 2013 gewann sie mit "Der Turm".

2015 beginnt für den Grimme-Preis eine neue Ära

Neben den Hauptpreisen wurden auch einige Sonderpreise vergeben, darunter eine Sonderehrung für die ARD-Krimireihe "Tatort": Die Jury bezeichnete das Formal als "letztes Fernseh-Lagerfeuer".

Zu Gast im Stadttheater war auch die Band Elaiza. Die drei Frauen sangen "Is It Right" - den Song, mit dem sie im Mai beim Finale des Eurovision Song Contests in Kopenhagen antreten werden.

Bundespräsident Gauck nutzte seine Redezeit während der Preisverleihung auch dafür, die Verdienste der in Afghanistan von einem Polizisten erschossenen deutschen Foto-Reporterin Anja Niedringhaus zu würdigen. "Mit dem Tod von Anja Niedringhaus hat die Welt eine bedeutende Augen-Zeugin verloren", sagte er über die renommierte Fotografin.

Im kommenden Jahr geht der Grimme-Preis in eine neue Ära. Grimme-Direktor Uwe Kammann geht ebenso wie Grimme-Preis-Chef Ulrich Spies in Pension. Für Kammann steht mit der Medienexpertin Frauke Gerlach bereits eine Nachfolgerin fest. Zuletzt stand sie dem Aufsichtsgremium der Landesanstalt für Medien in NRW vor. Wer Spies ablösen wird, ist noch unklar.

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