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Verlage: Was können Sie für Ihr Unternehmen tun? Der Burda-Verhaltenskodex. Screenshots: SZ

Was können Sie für Ihr Unternehmen tun? Der Burda-Verhaltenskodex. Screenshots: SZ

"Habe ich das Unternehmensinteresse stets klar vor Augen? Auch wenn ich die Dinge privat in einem anderen Licht sehe?" Der Burda-Verlag versucht, seine Mitarbeiter per Aushang zur kritischen Selbstbefragung zu motivieren.

Von Katharina Riehl

Der Hubert Burda Verlag aus München hat einen schmissigen Slogan, dessen Korrektheit der eine oder andere Mitarbeiter in den vergangenen Monaten angezweifelt haben dürfte. Nicht jeder fühlt sich wohl "... in good company", wenn, nur zum Beispiel, eine ganze Redaktion an einen externen Dienstleister ausgelagert wird, oder, wie gerade der Fall, Journalistenverbände gegen Einsparungen bei den Ausgaben für freie Fotografen kämpfen.

Seit einiger Zeit nun schmücken das Verlagsgebäude Plakate mit hübsch illustrierten Fragen, die Fans der ausgeruhten Wandlektüre zur kritischen Selbstüberprüfung auffordern. "Habe ich das Unternehmensinteresse stets klar vor Augen? Auch wenn ich die Dinge privat in einem anderen Licht sehe?" Oder: "Kann man sich auf mich verlassen? Stehe ich zu meinem Wort als Geschäftspartner, als Vorgesetzter und als Kollege?".

Die pastellgefärbten Suggestivfragen, die dem Büroalltag ein wenig Spiritualität abringen und sich gut als Plakate eines 1984-Remakes eignen würden, stammen aus einem im Sommer veröffentlichten Verhaltenskodex: "Der diskriminierungsfreie und respektvolle Umgang miteinander ist unverzichtbarer Bestandteil unserer Unternehmenskultur", heißt es da. Kann nicht schaden, in turbulenten Zeiten hin und wieder daran zu erinnern.

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