Süddeutsche Zeitung

Verlage:Partnerfrust

Der Zwist um das Magazin "Journalist" wird immer bizarrer. Der Deutsche Journalisten-Verband hat den Vertrag mit dem Verlag Rommerskirchen zum 30. September gekündigt. Nun klagt der Verlag auf Schadenersatz.

Von Benedikt Frank

Der Streit um das DJV-Magazin Journalist wird noch seltsamer. Nachdem sein Verlag Schadenersatzklage gegen den DJV eingereicht hat, äußert sich Thomas Rommerskirchen nun zum Disput. Monatelang war von seiner Seite wenig zu erfahren. "Die Leser freuten sich teilweise über die Seitenreduktion, da sie nun Zeit finden, das ganze Heft zu lesen", berichtet der Verleger. Beim DJV weiß man von dieser Freude nichts. DJV-Sprecher Hendrik Zörner hatte sich nach der ersten Sparausgabe gegenüber dem Branchendienst Meedia geäußert, man erwarte vom Verlag, Umfang und Qualität der Publikation beizubehalten. Rommerskirchen meint nun, davon überrascht worden zu sein. Man sei am Vormittag noch mit dem DJV im Gespräch gewesen. "Es ist in unserem Vertrag mit dem DJV festgelegt, dass nur gemeinsam abgesprochene Statements zum Journalist veröffentlicht werden", begründet er die Klage. DJV-Sprecher Zörner gibt an, ihm liege die Klage noch nicht vor, meint aber: "Wir können als Journalisten-Verband kein Schweigegelübde ablegen." Die Justiz dürfte der Fall auch über diese Klage hinaus beschäftigen. Der DJV hat dem Verlag zum 30. September gekündigt, dieser pocht auf Vertragserfüllung bis Ende 2020.

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Quelle:
SZ vom 18.08.2016
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