Verlage bei Facebook:Leseanreiz

Einem Bericht zufolge dürfen Verlage über Facebook bald Abos vertreiben. Damit reagiert der Konzern auf wachsende Skepsis gegenüber den "Instant Articles".

Von Karoline Meta Beisel

Im Ringen um den Zugang zu potenziellen Lesern kommt Facebook den Verlagen offenbar ein Stück entgegen. Wie das Wall Street Journal berichtet, arbeitet das soziale Netzwerk an einer Funktion, die es Medienhäusern ermöglichen soll, digitale Abos direkt über Facebook zu vertreiben - allerdings nur per Handy: Dem Bericht zufolge soll die Funktion in Facebooks Instant Articles eingebettet werden. Zuletzt hatten mehrere Medien wie der Guardian und die New York Times aufgehört, Artikel als Instant Article auszuspielen, um sich auf den Vertrieb von Digitalabos über die eigene Webseite zu konzentrieren. Schon im Frühjahr hatte Facebook auf die wachsende Skepsis reagiert und Verlagen erlaubt, per Instant Article Probeabos für ihre digitalen Ausgaben zu vertreiben. "Wir arbeiten mit unseren Partnern zusammen, um ihre Geschäftsmodelle zu verstehen und Wege zu finden, wie wir ihnen helfen können, Facebook zur Wertschöpfung zu verwenden", zitiert das Journal einen Sprecher des Netzwerks. Wertschöpfung könnte es indes auf beiden Seiten geben: Dem Bericht zufolge ist noch offen, ob Facebook an den Erlösen beteiligt werden soll. Im Raum stünde auch die Idee, den Verlagen das Geld zu belassen - die Zahlungsabwicklung aber in Facebooks Hände zu legen.

© SZ vom 14.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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