Verbaler Fehltritt von ARD-Reporter:"Seit 2008 wird zurückgeritten"

Die Freude über die erste deutsche Goldmedaille bei diesen Olympischen Spielen wird von Irritationen begleitet: Nachdem die Vielseitigkeitsreiter das begehrte Edelmetall gewonnen hatten, leistete sich ARD-Reporter Carsten Sostmeier einen verbalen Fehltritt. Er sagte: "Seit 2008 wird zurückgeritten."

Katharina Riehl

Dafür, dass Sportmoderatoren sprachbildlich hin und wieder danebengreifen, muss Katrin Müller-Hohenstein wohl noch ein paar Jahre als Beispiel herhalten. 2010 hatte sie Miroslav Klose bei einem Tor einen "inneren Reichsparteitag" unterstellt, und bekam ziemlich auf die Mütze.

An diesem Dienstag hat sich nun ARD-Reitkommentator Carsten Sostmeier einer gewissen Weltkriegsmetaphorik bedient und erklärt: "Aber dann kamen ja die Franzosen, die Briten, die Amerikaner, und am Grünen Tisch haben sie uns mit einer fragwürdigen Entscheidung die Goldmedaillen weggerissen. Und das haben sich die Deutschen gemerkt, denn seit 2008 wird zurückgeritten."

2004 war den deutschen Vielseitigkeitsreitern um Bettina Hoy der Sieg aberkannt worden, das umstrittene Verfahren ging bis zum Sportgericht CAS. Auf dieses Ereignis bezog sich Sostmeier.

Das Netz jedenfalls tobt, klar: Hitler, 1939, "seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen". Einen echt deutschen Aufreger haben die Spiele wenigstens schon mal.

Sostmeier entschuldigte sich kurz nach seiner Äußerung am Dienstag. "Es tut mir sehr leid, wenn ich mit meinen Äußerungen für Irritationen gesorgt habe", sagte er in einer Mitteilung des Norddeutschen Rundfunks.

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