USA:Verbot als Vergeltung

Sogar der konservative Sender Fox News stellt sich hinter CNN-Reporterin Kaitlan Collins. Die wurde von Präsident Trump bei der Pressekonferenz mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ausgeschlossen. Und zwar wegen missliebiger Fragen, die sie zuvor stellte.

Das Weiße Haus hat eine CNN-Reporterin von einer Rose-Garden-Veranstaltung mit Präsident Donald Trump ausgeschlossen. Wie der Sender am Donnerstag auf seiner Internetseite berichtete, hatte Kaitlan Collins dem US-Präsidenten zuvor auf einer Pressekonferenz "missliebige" Fragen gestellt. Es handele sich bei dem Verbot um eine Vergeltungsaktion, heißt es bei CNN. Collins hatte Trump nach dem verschobenen Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin und nach geheimen Tonbändern von Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen in der Schweigegeldaffäre um ein Playmate gefragt.

Collins, die als Pool-Korrespondentin für fünf Fernsehsender arbeitet, durfte dem Bericht zufolge nicht an einer Veranstaltung von Trump und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker teilnehmen, bei dem beide Gespräche über den Handel ankündigten. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Bill Shine, und Pressesprecherin Sarah Sanders hatten dies der Reporterin mitgeteilt und erklärt, dass ihre Fragen "unangemessen" gewesen seien. Ein anderer Kollege des Netzwerks sei laut Sanders hereingelassen worden.

Die Korrespondentenvereinigung des Weißen Hauses und auch der mit CNN konkurrierende Sender Fox News kritisierten das Verbot scharf. Fox-News-Chef Jay Wallace, der häufig von Trump gelobt wird, sagte: "Wir treten solidarisch mit CNN ein für das Recht auf vollen Zugang für unsere Journalisten als Teil einer freien und uneingeschränkten Presse." Der Präsident der Journalistenvereinigung White House Correspondents Association (WHCA), Olivier Knox, verurteilte die Entscheidung als verfehlt. Journalisten müssten ihren Job ohne Angst vor Repressalien der Regierung machen können.

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