US-Komiker Jon Stewart:Er ist wieder da

Jon Stewart, 52,moderierte von 1999 bis August 2015 die Daily Show und machte sie zum wichtigsten politischen Satireformat der USA. (Foto: Victoria Will/Invision/AP)

Jon Stewart wurde mit der "Daily Show" berühmt. Im August machte er Schluss: "Ich gehe nun einen trinken und komme dann wieder." Jetzt ist es soweit. Stewart hat bei HBO unterschrieben.

Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

John McCain hätte ahnen müssen, dass da noch was kommt. Bei der letzten Daily Show mit Jon Stewart im August hatte der frühere Präsidentschaftskandidat nicht wirklich nette Abschiedsworte gewählt: "Bis dann, du Idiot!" Stewart selbst sagte nach 16 Jahren als satirisches schlechtes Gewissen der Amerikaner: "Meine Karriere ist nicht vorbei. Ich gehe nun einen trinken und komme dann wieder."

Nun hat Stewart einen Vier-Jahres-Vertrag beim Bezahlsender HBO unterschrieben. Er soll kurze Clips für den kostenpflichtigen Kanal HBO Now, das Streamingportal HBO go und andere Plattformen erstellen, in denen er "aktuelle Ereignisse durch seine einzigartige Linse" betrachtet. "Er hat die Revolution angeführt, die Comedy im Fernsehen für immer verändert hat", sagte HBO-Programmchef Michael Lombardo: "Wir freuen uns, dass er nach beinahe 20 Jahren zu uns zurückkehrt."

Eine wunderbare Nachricht für die Zuschauer - außer für John McCain

Damals hatte Stewart George Carlin: 40 Years of Comedy und Mr. Show With Bob and David moderiert und eine Rolle in The Larry Sanders Show gehabt. Er folgt nun John Oliver, der ihn 2013 für zwei Monate prächtig vertreten hat und mittlerweile mit Last Week Tonight bei HBO eine großartige Sendung nach der anderen abliefert.

Der Vertrag beinhaltet auch das erste Zugriffsrecht auf andere Ideen Stewarts. Seine Karriere ist noch lange nicht vorbei. Er war einen trinken, nun kehrt er zurück. Für die Zuschauer ist das eine wunderbare Nachricht - außer für John McCain. Aber der musste ja ahnen, dass da noch was kommt.

© SZ vom 05.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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