Süddeutsche Zeitung

US-Fernsehpreise:Politik und Satire dominieren die Emmy-Awards

Lesezeit: 2 min

Bei den wichtigsten Fernsehpreisen der Welt haben am Sonntagabend in Los Angeles haben Satire und Politik dominiert. Stephen Colbert, Moderator der diesjährigen Verleihung des US-Fernsehpreises fasste zusammen: "Jede Show war auf irgendeine Weise von Trump beeinflusst." Allein die politische Satire-Show Saturday Night Live gewann neun der renommierten Fernsehpreise.

Sean Spicer, der frühere Pressesprecher des Weißen Hauses trat als Überraschungsgast auf: Er schob ein Podium vor sich her und sagte, die Zuschauerzahlen der Preisverleihung seien so groß wie nie. "Punkt", erklärte er zur Bekräftigung und spielte damit auf die Debatten an, die es im Januar um die Zuschauerzahlen bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump gegeben hatte.

Bestes Drama: The Handmaid's Tale

Die Dramaserie The Handmaid's Tale, basierend auf dem Buch "Der Report der Magd" der kanadischen Schriftstellerin Margret Atwood, ist seit diesem Jahr beim Streamingdienst Hulu zu sehen. Zudem konnte das Werk am Sonntagabend (Ortszeit) noch weitere Auszeichnungen für sich verbuchen: Elizabeth Moss als beste Schauspielerin, Ann Dowd als beste Nebendarstellerin. In Deutschland soll die Serie demnächst beim Telekom-Portal Entertain TV Serien anlaufen.

Beste Comedyserie: Veep

Die hierzulande ebenfalls im Pay TV-Sender Sky Atlantic HD laufende HBO-Politsatire Veep siegte als Serie in der Kategorie Comedy. Deren Hauptdarstellerin Julia Louis-Dreyfus gewann auch als beste weibliche Hauptrolle. Sie spielt in der Serie die überforderte Präsidentin Selena Meyer. Damit wurden bei der 69. Ausgabe des wichtigsten Fernsehpreises der Welt in diesen beiden Kategorien die gleichen Preisträger wie auch schon 2016 ausgezeichnet.

Die Emmys für Serien zur Hauptsendezeit werden von etwa 20 000 Mitgliedern der Academy of Television Arts & Sciences vergeben.

Beste Sketch-Serie: Saturday Night Live​

Die politische Satire-Show war einer der frühen Abräumer des Abends. Neben der Auszeichnung als beste Sketch-Serie wurden Kate McKinnon und Alec Baldwin als beste Nebendarsteller in einer Comedy-Show ausgezeichnet. "Teil dieser Staffel von "Saturday Night Live" zu sein, war das Bedeutendste, was ich je machen werde, wahrscheinlich sollte ich jetzt einfach aufhören. Ich danke Hillary Clinton für ihre Anmut", sagte McKinnon, die Clinton für die Satire-Show parodiert hatte, in ihrer Dankensrede. "Ich schätze, ich sollte sagen: Mr. Präsident, hier ist endlich ihr Emmy", sagte ihr Kollege Baldwin, der Trump parodiert. Der US-Präsident war in der Vergangenheit mehrfach für seine TV-Show "Celebrity Apprentice" nominiert gewesen, hatte aber nie gewonnen und sich darüber häufig öffentlich beschwert.

Beste Mini-Serie: Big Little Lies​

Die Serie über einen mysteriösen Todesfall in einer Kleinstadt gewann nicht nur den Preis für die beste Miniserie, Schauspielerin Nicole Kidman wurde auch als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Sie wolle den Emmy mit ihrer Kollegin Reese Witherspoon teilen, die ebenfalls mitspielte und die Serie gemeinsam mit Kidman und einigen anderen auch produziert hat, sagte Kidman. "Ohne dich würde ich nicht hier stehen.

Die wichtigsten Emmy-Gewinner im Überblick:

Beste Drama-Serie: The Handmaid's Tale

Beste Comedy-Serie: Veep

Bester Drama-Schauspieler: Sterling K. Brown, This is Us

Beste Drama-Schauspielerin: Elisabeth Moss, The Handmaid's Tale

Bester Comedy-Schauspieler: Donald Glover, Atlanta

Beste Comedy-Schauspielerin: Julia Louis-Dreyfus, Veep

Beste Mini-Serie: Big Little Lies

Bester Miniserien-Schauspieler: Riz Ahmed, The Night Of

Beste Miniserien-Schauspielerin: Nicole Kidman, Big Little Lies

Beste Sketch-Serie: Saturday Night Live

Beste Realityshow: The Voice

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