Arte-Doku "Unter Deutschen":Die Jugend fällt aus

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Zwangsarbeiterinnen in einer Munitionsfabrik. François Cavanna, später Mitbegründer der französischen Satire-Zeitung "Charlie Hebdo", hat sich freiwillig einen Finger verstümmelt, um nicht mehr Waffen herstellen zu müssen, die auch gegen seine Heimat eingesetzt worden sind. (Foto: © United States Holocaust Memorial Museum/National Archives and Records Administration)

13 Millionen vor allem junge Europäerinnen und Europäer hat der NS-Staat zur Zwangsarbeit gepresst. Außergewöhnlich persönlich erzählt ein Dokumentarfilm von diesem Verbrechen.

Von Stefan Fischer

"Unsere Olga hatte es doch gut bei uns", heißt es im Vorspann aller drei Teile der Dokumentarfilm-Serie Unter Deutschen. Zwangsarbeit im NS-Staat - eine nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland häufig zu hörende Verklärung, wenn es um die Frage geht, wie die vielen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter behandelt worden sind. Sofort kontert die Erzählerinnenstimme des Vorspanns denn auch: "Hatte sie?" Dreimal 52 Minuten, in Summe zweieinhalb Stunden, nehmen sich die Autoren Matthias Schmidt und Vít Poláček Zeit, um den Beweis zu führen, dass es all die Olgas alles andere als gut hatten in den Jahren zwischen 1938 und 1945, wenn sie zur Arbeit zwangsverpflichtet worden sind vom NS-Staat.

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