Der Verlag Hubert Burda Media hat seine Vorwürfe gegen den wegen unlauterer Recherchemethoden gekündigten "Bunte"-Politikchef relativiert. Eine Prüfung habe gezeigt, dass Tobias Lobe "die von einem außenstehenden Informanten vorgeschlagenen unlauteren Recherchemethoden weder initiiert noch befürwortet" habe, teilte Konzernsprecher Nikolaus von der Decken mit.
Lobe habe "eine schwierige Recherche in einem frühen Stadium gestoppt, bevor jemand zu Schaden kommen konnte". Die Chefredaktion bedauere den Verlauf der Entwicklung. Lobe war nach E-Mail-Kontakt mit einem problematischen Informanten gekündigt worden. "Bunte"-Chefredakteurin Patricia Riekel hatte im Juli dieses Jahres zur Begründung der Kündigung erklärt, die Verletzung journalistischer Standards könne nicht geduldet werden.
Wörtlich ließen Verlag und Chefredaktion der "Bunten" nun erklären, man "bedanke sich ausdrücklich bei Herrn Lobe für seine Verdienste". Der Branchendienst "Meedia" kommentierte, die Mitteilung des Verlages lese sich "wie eine Ehrenerklärung für den vorher schwer belasteten Journalisten". Offenbau sei es dem Verlag "nicht gelungen, stichhaltige und gerichtsverwertbare Indizien für ein Fehlverhalten von Lobe beizubringen". Die Führung der "Bunte" um Riekel müsse sich aber fragen lassen, warum "ein äußerst dubioser Informant" nicht nur "nicht abserviert wurde, sondern auch noch Geld erhielt".