Süddeutsche Zeitung

Umbau:Zeit nehmen

Der Hamburg-Teil der Wochenzeitung "Die Zeit" befriedigt seit ihrem Start im April 2014 das Interesse der Leser an lokalen Themen. Nun soll er nur noch monatlich erscheinen - dafür aber in deutlich erweitertem Umfang mit bis zu 24 Seiten.

Von Karoline Meta Beisel

In Hamburg werden am liebsten Land Rover gestohlen. Und wer ohne Land Rover nach Sylt fahren will, kommt manchmal noch nicht mal mit dem Zug dorthin: Der Bahn fehlen auf dieser Strecke die Lokführer. Gut, ein paar der Themen der "Elbvertiefung" von diesem Dienstag betreffen wohl nur einen kleinen Teil der Hamburger Bürger - bestellt haben den täglichen Hamburg-Newsletter der Zeit inzwischen aber mehr als 70 000 Leser, die sich auf diese Weise auch über das Baustellenchaos in der Stadt und nach Pinneberg eingewanderte Wölfe informieren können.

Schon seit April 2014 befriedigt die Wochenzeitung das Interesse der Leser in ihrer Heimatstadt nach lokalen Themen auch mit einem eigenen Ressort in der Printausgabe - bislang einmal pro Woche, aber das soll sich ändern: Von Januar an erscheinen die Hamburg-Seiten der Zeit nur noch einmal im Monat; dafür aber in deutlich erweitertem Umfang.

Der Neuausrichtung liege eine Leserbefragung zugrunde, sagt Patrik Schwarz, der sich als Geschäftsführender Redakteur um die Regionalisierungsstrategie der Zeit kümmert; die Leser wünschten sich einerseits tiefere Informationen, die dafür aber gebündelter als bisher. An den Erscheinungsweisen der anderen Regionalausgaben in der Schweiz, in Österreich und im Osten soll sich nichts ändern.

Der Hamburg-Auftritt der Zeit soll künftig auf drei Beinen stehen: dem täglichen Newsletter, einem monatlich erscheinenden Printressort, das immer am letzten Donnerstag des Monats mit 20 bis 24 Seiten das dickste Zeitungsbuch ausmachen wird. Newsletter und Printprodukt sollen in einer gemeinsamen Redaktion entstehen, die Teams Print und Digital werden zusammengelegt. Außerdem lädt die Zeit in Hamburg zu allerlei Veranstaltungen ein - für Schwarz sind das längst keine Nebengeschäfte mehr: "Alle drei Säulen tragen zusammen zur Wirkung und auch zum wirtschaftlichen Erfolg des Hamburg-Teils bei", sagt er. Auf eine Säule müssen die Leser nun eben länger warten.

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Quelle:
SZ vom 24.10.2018
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