Süddeutsche Zeitung

Twitter und Desinformation:Bündnis gegen Fake News

Wie der Kurznachrichtendienst Twitter mit den Nachrichtenagenturen AP und Reuters zusammenarbeiten will.

Von Thomas Balbierer

Drei internationale Medienunternehmen bilden ein neues Bündnis gegen Fake News. Das soziale Netzwerk Twitter und die Nachrichtenagenturen AP und Reuters wollen künftig zusammenarbeiten, um die Glaubwürdigkeit von Inhalten auf Twitter schneller und umfassender zu prüfen.

Die Agenturen sollen die Plattform bei Diskussionen über aktuelle Ereignisse unterstützen, etwa wenn "Fakten strittig sind oder Twitters Kurationsteam nicht über die spezifische Expertise" verfügt, teilte das Netzwerk mit. So sollen Nutzer in Zukunft zum Beispiel häufiger Links zu vertrauenswürdigen Nachrichtenseiten sowie inhaltliche Einordnungen angezeigt bekommen. Man wolle darüber hinaus aufkommende Debatten früh erkennen und Hintergrundinformationen zur Verfügung stellen, um Falschinformationen vorzubeugen. In Wahlkämpfen, bei Terroranschlägen oder in der Corona-Krise verbreiten sich Falschmeldungen im Internet rasant, Richtigstellungen kommen, wenn überhaupt, oft zu spät bei den Nutzern an. Die falschen Informationen setzen sich deshalb in vielen Köpfen fest und gefährden die öffentliche Debatte. Das will Twitter nun ändern.

"Vertrauen, Genauigkeit und Unparteilichkeit" seien zentral für Reuters, teilte die Nachrichtenagentur mit. Diese Werte wolle man einbringen, um "die Verbreitung von Falschinformationen zu stoppen". Ein Twitter-Sprecher sagte, es sei das erste Mal, dass der Konzern mit Medienunternehmen zusammenarbeite, um zuverlässige Informationen auf seinen Seiten anzubieten.

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