TV-Tipps zu Weihnachten und Silvester:Film-Tipps für die Feiertage

TV-Tipps zu Weihnachten und Silvester: "Terminator" oder "Der kleine Lord": das TV-Programm an Weihnachten hat einiges zu bieten.

"Terminator" oder "Der kleine Lord": das TV-Programm an Weihnachten hat einiges zu bieten.

(Foto: SZ)

Über Geschmack lässt sich streiten, auch an Weihnachten. Die einen lieben romantische Schnulzen, die anderen stehen auf blutige Action-Streifen. Welcher TV-Typ sind Sie?

Von Felicitas Lachmayr

Nicht jeder kann an Weihnachten auch noch einen Familienfilm wie "Kevin allein zu Haus" ertragen. Oder die x-te Wiederholung von "Der kleine Lord". Es gibt zum Glück aber auch anderes im Programm - die Tipps für alle Fernsehtypen.

Der Gruselgucker

Lodernde Christbäume, verkohlte Gänse und Familienstreits - Weihnachten hat einiges zu bieten an Horrorszenarien. Wer davon nicht genug bekommt, kann im Feiertagsprogramm ein paar extra schaurige Momente erleben.

"Heiligabend mit Carmen Nebel" am 24. Dezember um 20.15 Uhr auf ZDF

Alle Jahre wieder dudeln sich die Stars und Sternchen des deutschen Schlagerhimmels durch die Show. Mit dabei sind in diesem Jahr Andy Borg, Angelika Milster, die Boyband "Feuerherz" und Angelo Kelly samt Family. Und spätestens wenn Sternekoch Alfons Schuhbeck seinen Senf dazu gibt, dürfte auch dem unerschrockensten Horror-Fan ein leiser Schauer über den Rücken laufen.

"Sleepy Hollow - Köpfe werden rollen" am 24. Dezember um 22.05 Uhr auf Kabel 1

Johnny Depp jagt einem kopflosen Reiter hinterher, der unschuldige Dorfbewohner enthauptet und die Köpfe auf mysteriöse Weise verschwinden lässt. Mit seinem Horrorstreifen hat Tim Burton die vielleicht bekannteste Kurzgeschichte der amerikanischen Literatur verfilmt. Die eigentliche Erzählung stammt aus der Feder des Schriftstellers Washington Irving aus dem Jahre 1820.

"Das Traumschiff: Macau" am 26. Dezember um 20.15 Uhr auf ZDF

Hier werden (Alb-) Träume war. Eine Analphabetin verliebt sich in einen Schriftsteller und eine Schiffbrüchige wird unterwegs von der Crew gerettet. Die Handlung an Bord des Luxusdampfers plätschert in gewohnt seichtem Gewässer dahin, stürmisch sind höchstens die Dialoge. Ein sanfter Horrortrip durch die Untiefen des deutschen Fernsehens.

Der Serien-Junkie

Weder die Familie noch eine knusprige Weihnachtsgans können ihn hinter dem Ofen hervorlocken. Er verbringt seine Zeit lieber mit exzessivem Binge-Watching, denn selten kann er seinem Hobby ausgiebiger frönen als an den Feiertagen. Seine Ignoranz gegenüber dem realen Weihnachtsgeschehen macht ihn zu einem Artgenossen des Anti-Helden. Doch statt mit einer Gewaltorgie beginnt der Serien-Junkie den Tag mit drei Folgen ...

"How I Met Your Mother" am 24. Dezember ab 9.00 Uhr auf Pro 7

(Erklärungen sind nicht nötig, denn er weiß, worum es geht.)

... schaut anschließend sieben Folgen

"Bing Bang Theory" am 24. Dezember ab 14.40 Uhr auf Pro 7

... und wechselt dann den Sender zur achtteiligen Serie

"Charles Dickens' Little Dorrit" am 24. Dezember ab 20.15 Uhr auf Arte

Der Brite Andrew Davies, der auch für House of Cards das Drehbuch schrieb, hat aus Charles Dickens' gesellschaftskritischem Fortsetzungsroman eine bewegende Serie gemacht. Am Ende der acht Folgen ist es 3.20 Uhr und selbst für den hartesottensten Serienjunkie Zeit, ins Bett zu gehen.

Der Romantiker

Er liebt Weihnachten und alles, was dazu gehört - die Familie, das alljährliche Gefühlschaos, kleine Streitigkeiten und ausladende Gesten der Versöhnung. Aber eine Reality-Soap ist ihm nicht genug. Er sehnt sich nach dem großen Drama. Eine echte Liebesschnulze ist für ihn unverzichtbar.

"Schlaflos in Seattle" am 24. Dezember um 0.35 Uhr auf ARD

Ein Klassiker. Architekt Sam erzählt im Radio vom Schicksal seiner verstorbenen Frau und Tausende Kilometer entfernt verliebt sich eine junge Journalistin in die Stimme des sensiblen Unbekannten. Die Schnulze aus dem Jahre 1993 mit Tom Hanks und Meg Ryan in den Hauptrollen handelt von einer Liebe auf Distanz und weckt im Romantiker die Hoffnung, eines Tages selbst die wahre Liebe zu finden.

"Ein Chef zum Verlieben" am 25. Dezember um 20.15 Uhr auf VOX

Ähnlich kitschig geht es in der Komödie von Regisseur Marc Lawrence zu. Rom-Com-König Hugh Grant spielt darin einen schnöseligen Immobilien-Boss. Sein Image als tollpatschiger Frauenschwarm kann er sich erst zurückerobern, als er der sozial engagierte Anwältin Sandra Bullock seine Liebe gesteht.

"Tatsächlich Liebe" am 25. Dezember um 23.20 Uhr auf ZDF

Klappe, die zweite, mit Hugh Grant und seinen Herz-Schmerz-Schmonzetten. Auch im Episodenfilm von Regisseur Richard Curtis dreht sich alles um die Liebe. Diesmal in hochkarätiger Besetzung unter anderem mit Colin Firth, Emma Thomson, Keira Knightley, Alan Rickman, Heike Makatsch und Claudia Schiffer.

Das beste Gegenprogramm zur Gefühlsduselei? Action mit Arnie

Der Anti-Held

Weihnachten bedeutet für ihn nur eins: Langeweile. Am liebsten würde er die besinnliche Zeit aus dem Kalender streichen und direkt mit Böllern ins nächste Jahr starten. Nichts ist ihm verhasster als kitschige Kärtchen und überschwängliche Liebesbekundungen. Das Fest der Liebe übersteht er nur mit Verweigerungs-Taktik und viel Action.

"Terminator" am 24. Dezember um 22.05 Uhr auf RTL II

TV-Tipps zu Weihnachten und Silvester: Machte Arnold Schwarzenegger zum Action-Star: Terminator aus dem Jahr 1984

Machte Arnold Schwarzenegger zum Action-Star: Terminator aus dem Jahr 1984

(Foto: imago stock&people)

Er hat die dicksten Waffen und besten Sprüche auf Lager: Arnold Schwarzenegger. Als programmierter Tötungsroboter macht er Jagd auf die letzten Menschen, die den herrschenden Maschinen Widerstand leisten. Mit dem Kultfilm von James Cameron aus dem Jahr 1984 avancierte der Österreicher zum Action-Star.

"Machete" am 24. Dezember um 0.50 Uhr auf Pro 7

Ein ruppiger Haudegen (Danny Trejo) nietet alles um, was ihm im Kampf gegen ein korruptes System aus Politikern und Drogenschmugglern in die Quere kommt. Zum Einsatz kommen Macheten, Maschinengewehre und eine schießwütige Nonne. Sexistisch, gewalttätig und blutrünstig: eine Hommage an Splatterfilme und B-Movies aller Art. Besser lässt sich der friedlichen Weihnachtsstimmung nicht der Garaus machen.

Machete; Film

Er lässt die Klingen schwingen: Danny Trejo im Splatter-Film "Machete".

(Foto: Sony Pictures Releasing France)

"Full Metal Jacket" am 26. Dezember um 23.20 auf RTL II

Tödliche Schüsse fallen auch in Stanley Kubricks Kriegsfilm von 1987. Ein junger Mann wird zum Marine-Soldaten ausgebildet und in den Kampfeinsatz nach Vietnam geschickt. Statt patriotischem Heldenpathos spiegelt der Film die Sinnlosigkeit eines Krieges wider, der Soldaten zu Opfern und Tätern gleichermaßen macht. Ein Sinnbild für die Brutalität und den Irrsinn eines jeden Krieges.

Full Metal Jacket

Antikriegsfilm von Stanley Kubrick: Full Metal Jacket

(Foto: RTL II)

Der Nostalgiker

In Erinnerungen schwelgend streift er um den Christbaum, summt dabei leise "Alle Jahre wieder" und lässt sich dann auf dem Sofa nieder, um sich die immer gleichen TV-Klassiker zu Gemüte zu führen. Denn nur die bescheren ihm das beruhigende Gefühl von Beständigkeit und damit ein besinnliches Weihnachtsfest.

"Der kleine Lord" am 24. Dezember um 10.15 Uhr auf ARD

Die Geschichte des Blondschopfes (Ricky Schroder), der sein bescheidenes Leben in New York hinter sich lässt, um bei seinem reichen Opa die Luft des britischen Landadels zu schnuppern und am Weihnachtsabend prompt zu dessen rechtmäßigem Erben ernannt wird, läuft seit 1982 jedes Jahr in der ARD. Der nette Junge von damals ist heute übrigens ein bekennender Waffennarr.

Ricky Schroder Alec Guinness Cedric Erroll Ricky Schroder und der Earl of Dorincourt Alec Guinne

"Hach ...", denkt sich der Nostalgiker bei diesem Anblick: der alte Earl of Dorincourt (Alec Guinness) mit seinem Enkel Ceddie (Ricky Schroder).

(Foto: imago/United Archives)

"Weihnachten bei den Hoppenstedts" am 24. Dezember um 15.45 auf ARD

Ein Atomkraftwerk als Weihnachtsgeschenk, ein Besäufnis mit einem Staubsaugervertreter, ein Opa, der in preußischer Manier durchs Zimmer marschiert, und genervte Eltern, die von einer Geschenkpapier-Lawine überrollt werden. Der 25-minütige Sketch von Loriot wurde 1997 zum ersten Mal ausgestrahlt und sorgt jedes Jahr für Tränen unterm Christbaum. Der Freude, wohlgemerkt.

"Sissi" am 25. Dezember um 13.10 Uhr auf ORF 2

Kaiser Franz und seine Sissi sind das TV-Traumpaar des vorigen Jahrhunderts. Seit 1955 bescheren eine blutjunge Romy Schneider und ein adretter Karlheinz Böhm ihren Zuschauern ein rührseliges Filmerlebnis voller Emotionen. Der perfekte Schmachtfetzen für einen gemütlichen Weihnachtsnachmittag.

("Sissi - Die junge Kaiserin" läuft am 26. Dezember um 14.10 Uhr und "Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin" am 27. Dezember um 13.10 Uhr auf ORF 2)

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Und wenn ja, in welcher Form?

Der Besinnliche

Er genießt die Feiertage in vollen Zügen. Unbeeindruckt vom Weihnachtstrubel um ihn herum macht er es sich auf dem Sofa gemütlich, blättert in aller Ruhe durch das TV-Programm und besinnt sich bei einem edlen Gläschen Rotwein auf die wirklich sehenswerten Filme.

"Cloud Atlas" am 24. Dezember um 21.40 Uhr auf Eins Festival

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Und wenn ja, in welcher Form? Der Film mit Tom Hanks und Halle Berry ist ein Gedankenspiel über die Reinkarnation der Seele. Er erzählt von sechs Schicksalen, die in verschiedenen Jahrhunderten leben und trotzdem miteinander in Verbindung stehen.

Cloud Atlas; TV-Tipps zu Weihnachten und Silvester

Anspruchvolles Kino mit Starbesetzung: Tom Hanks und Halle Berry in "Cloud Atlas".

(Foto: Jay Maidment / Warner Bros.)

"Das Appartement" am 25. Dezember um 0.05 Uhr auf Servus TV

"Du sollst nicht langweilen!" lautete Billy Wilders oberstes Gebot und der Regisseur hielt sich daran. Für seine Komödie über einen kleinen Angestellten, der sein New Yorker Appartement als Liebesnest an die Chefriege seiner Firma vermietet, um auf der Karriereleiter nach oben zu klettern, erhielt der Regisseur fünf Oscars. Der Film von 1960 mit Jack Lemmon und Shirley MacLaine in den Hauptrollen ist ein wahres Fernsehvergnügen, bei dem die Liebe am Ende doch mehr zählt als der Erfolg.

"Schindlers Liste" am 26. Dezember um 20.15 Uhr auf RTL II

Mit dem Spielfilm aus dem Jahre 1993 schuf Steven Spielberg sein wohl eindringlichstes Werk. In Schwarz-Weiß-Bildern erzählt er die Geschichte des Industriellen Oskar Schindler, der im Zweiten Weltkrieg etwa 1200 Juden für sich arbeiten ließ und sie damit vor dem Tod im Konzentrationslager bewahrte. Die Vorlage zum Film lieferte der gleichnamige Roman von Thomas Keneally.

Der Abstinenzler

Für ihn bedeutet Weihnachten eine wohltuende Pause von der medialen Dauerberieselung. Statt sich vor die Glotze zu setzen, verbringt er seine Zeit lieber mit einem netten Pläuschchen oder einem guten Buch. Der Fernseher läuft bei ihm erst wieder zu Silverster.

"Dinner for One" am 31. Dezember um 23.35 Uhr auf NDR

Kein Jahr beginnt ohne Butler James und seine Miss Sophie. Der 18-minütige Sketch aus dem Jahre 1963 ist Kult. Zu komisch sind die Stolperer über den Tigerkopf und die beschwipsten Versprecher des Butlers James. Und wenn er vor jedem Gang fragt: "The same procedure as last year, Miss Sophie?", ist die Antwort der 90-Jährigen Programm: "The same procedure as every year, James."

"Die Simpsons - Der Film" am 1. Januar um 18.40 Uhr auf Pro 7

Homer verursacht eine Umweltkatastrophe, Arnold Schwarzenegger ist Präsident der Vereinigten Staaten und Bart wird von Flanders adoptiert. Die Simpsons in Spielfilmlänge sind das beste Rezept gegen den Silvesterkater. Und alles ist wie immer: eine absurde Story voller Lacher und satirischer Anspielungen.

"Tatort: Der große Schmerz" am 1. Januar um 20.15 Uhr auf ARD

Das Tatort-Jahr beginnt mit einem echten Coup: eine Doppelfolge mit den Kommissaren Nick Tschiller (Til Schweiger) und Yalcin Gümer (Fahri Yardim). Sie machen Jagd auf einen kriminellen Hamburger Clan und geraten dabei selbst ins Visier einer russischen Auftragskillerin, gespielt von der sonst so netten Helene Fischer.

(Der zweite Teil "Fegefeuer" läuft am 3. Januar um 20.15 Uhr auf ARD)

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