Fröhliche Pfingsten
Wenn Sie sich nach einem ausgedehnten Feiertagsbesuch bei der Familie oder nach einem Grillfest entspannen wollen: Die TV-Sender zeigen an den Feiertagen sehenswerte und weniger sehenswerte Komödien mit altbekannten Themen.
Sehenswert:
- "Arthur", Samstag, 20.15 Uhr auf RTL
"Arthur" ist eine dieser Komödien um einen reichen Playboy, der noch nie das wirkliche Leben kennengelernt hat. Der britische Comedian Russell Brand wird in diesem Film noch als Erwachsener von einer Nanny betreut, bis seine Mutter vom Lotterleben des Sprösslings genug hat und ihn verheiraten will. Das klingt witzig und das Staraufgebot ist groß: Neben Brand sind Helen Mirren, Nick Nolte und Jennifer Garner in dem zwei Jahre alten Remake von 1981 zu sehen.
Lieber nicht:
- "Knight and Day", Pfingstsonntag, 20.15 Uhr auf ProSieben
Am Flughafen stößt Cameron Diaz mit Tom Cruise zusammen und stolpert in ein Abenteuer: Mit viel "Crash Boom Bang" flüchten die beiden vor dem FBI, der CIA und der spanischen Mafia rund um den Globus. Die Idee ist nicht neu: In "Charade" hatte das 1963 wunderbar geklappt. Der Film von 2010 allerdings wirkt langweilig, die Figuren lieblos und letzlich ist einfach alles zu sehr nach Hollywood-Manier gestrickt.
Sportliche Pfingsten
Das Schöne an Feiertagen ist, dass man auf dem Sofa liegen und zugucken kann, wie andere sich abrackern. Sehen Sie selbst - unsere Sport-Favoriten:
Sehenswert:
- "Deutsches Turnfest: Eröffnung", Pfingstmontag, 22.20 Uhr im SWR
Mehr als 80.000 Sportler nehmen am Deutschen Turnfest in der Metropolregion Rhein-Neckar teil. Unter dem Motto "Leben in Bewegung" treten sie bis einschließlich Mittwoch gegeneinander an. Der erfolgreiche Geräteturner Fabian Hambüchen zum Beispiel muss seine Führungsposition im nationalen Wettbewerb aufs Neue erkämpfen.
- "Fußball: Benefizspiel Poldi & Friends - Mertesacker & Friends", Pfingstmontag, 18.00 Uhr auf Sport 1
Wer vor dem Champions-League-Finale noch einmal entspannen will, kann sich das Benefiz-Duell zwischen Lukas Podolski und Per Mertesacker anschauen. Sie spielen in Köln jeweils mit einem Team aus Prominenten zugunsten ihrer eigenen Stiftungen für sozial benachteiligte Kinder. Mit dabei: Eva Padberg, Lothar Matthäus, Kool Savas und die Geissens.
Doku- und Reality-Pfingsten
Nicht nur zum christlichen Feiertag gibt es Wissenswertes im TV zu sehen. Auch ein Theatertreffen und das Wagner-Jahr sind Themen der öffentlich-rechtlichen Dokus.
Sehenswert:
- "50 Jahre Theatertreffen: Wir fahren nach Berlin", Samstag, 20.15 Uhr in 3sat
Seit 1964 besteht das Festival, das in seinen Anfängen der drohenden Isolation West-Berlins entgegenwirken sollte. Jedes Jahr kommen seitdem berühmte Regisseure und Schauspieler ins Haus der Berliner Festspiele. Die Doku zeigt die Geschichte des heute wohl bedeutendsten Theatereignisses Deutschlands.
- "Wagner und die Juden", Pfingstsonntag, 17.35 Uhr auf Arte
Zum 200. Geburtstag von Richard Wagner hinterfragt Filmemacher und Autor Hilan Warshaw das Verhältnis des Komponisten zu jüdischen Gönnern und Schützlingen. Eine historische Doku, die auch für Nicht-Wagner-Fans von Interesse sein könnte. Zweiter Teil: Dienstag, 19.20 Uhr.
- "Das Vermächtnis der ersten Christen", Pfingstmontag, 19.30 Uhr im ZDF
In der Apostelgeschichte heißt es, dass den Jüngern Jesu nach dessen Tod der Heilige Geist erschien. Er erfüllte sie und sie begannen, in fremden Sprachen zu predigen. So formierte sich die erste christliche Gemeinde. Petra Gerster wandelt in der Türkei auf deren Spuren und geht der Frage nach, ob das Pfingstwunder tatsächlich passiert ist. Sehenswert für alle, die ihr Religionswissen zum Feiertag auffrischen wollen.
Lieber nicht:
- "Promi Frauentausch", Pfingstsonntag, 20.15 Uhr auf RTL 2
Zum zehnjährigen Jubiläum von "Frauentausch" spendiert der Sender seit April Promi-Specials des Trash-Formats, dieses Mal mit Peer Kusmagk und Marijke Amado. Fremdschämen ist programmiert - schalten Sie lieber weg.
Nostalgische Pfingsten
Wenn Sie von Audrey, Cary, Alain oder Romy nicht genug bekommen können: Die TV-Sender zeigen an den Feiertagen schöne Klassiker, die man sich immer wieder anschauen kann.
Sehenswert:
- "Charade", Samstag, 23.45 Uhr im RBB
Krimikomödie von 1963 mit Audrey Hepburn und Cary Grant: Nach dem Tod ihres Mannes wird Reggie von Gangstern verfolgt, denen ihr Gatte viel Geld schuldet. Nur der charmante Peter beschützt sie - so scheint es jedenfalls. Der Plot, der bei "Knight and Day" nicht funktioniert, wird bei "Charade" hervorragend umgesetzt. Und Grant ist charmanter denn je.
- "Der Swimmingpool", Pfingstsonntag, 20.15 Uhr auf Arte
Alain Delon und Romy Schneider in einem Klassiker von Jacques Deray: Das Paar genießt die Zeit in der Villa eines Freundes mit großem Pool. Als ein alter Freund mit seiner 18-jährigen Tochter unerwartet zu Besuch kommt, entwickelt sich eine fatale Vierecksgeschichte. Immer wieder sehenswert.
Pfingsten mit Kindern
Kinderfilme und -sendungen machen mal mehr und mal weniger Spaß. Das TV-Programm verspricht nette Animation, ein nettes Märchen, aber auch zu viel Barbie.
Sehenswert:
- "Madagascar 2", Samstag, 20.15 Uhr im Sat.1
Die Fortsetzung des Zoo-Abenteuers: Löwe Alex, Zebra Marty, Nilpferd Gloria und Giraffe Melman sehnen sich nach dem Komfort des New Yorker Zoos, stürzen jedoch auf dem Flug dorthin über der Steppe Afrikas ab. Ein liebevoller Animationsspaß für junge und alte Tierliebhaber.
- "Der dritte Prinz", Pfingstsonntag, 12.00 Uhr im Kika
Schönes Märchen nach altbewährtem Schema: Prinz liebt Prinzessin, doch bevor er sie heiraten darf, muss er zunächst drei Aufgaben erfüllen. Die Königstochter wird von Libuse Safránková, bekannt aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", gespielt - allein ihretwegen lohnt es sich.
Lieber nicht:
- "Barbie und das Diamantschloss", Samstag, 12:00 Uhr auf Super RTL
Super RTL zeigt doch tatsächlich drei Barbie-Filme an zwei Tagen, noch dazu Wiederholungen. Als ob die Eröffnung des Barbie-Hauses am Berliner Alexanderplatz nicht schon schlimm genug wäre. Weichen Sie mit ihren Kids lieber auf den Kinderkanal aus, da laufen immerhin noch gute alte Märchen.
Show-Pfingsten
Sehenswert:
- "Eurovision Song Contest 2013", Samstag, 20.15 Uhr in der ARD
Im Vorfeld des ESC sorgte die Bonner Retortencombo Cascada für einiges Aufsehen, als sie im Verdacht standen, ihren Wettbewerbssong vom Vorjahressieger "Euphoria" abgekupfert zu haben. Doch der NDR entscheid: kein Plagiat. Nun dürfen sie am Samstag trotzdem mit "Glorious" antreten und wollen möglichst viele "12 Points" holen. Wer will das nicht sehen?
- "Das größte Musikfestival Schottlands", Pfingstmontag, 10.15 Uhr im NDR
Eine Konzertaufzeichnung des "Royal Edinburgh Military Tattoo" lohnt sich schon wegen der Stimmung des Publikums. Zum traditionsreichen Militärmusikfestival mit den legendären "Massed Pipes and Drums" kommen jährlich mehr als 200.000 Besucher. Die Musikgruppen spielten auch zum 60. Thronjubiläum der Queen 2012. Wer nicht live dabei sein konnte, der hat jetzt Gelegenheit, von der damaligen Stimmung etwas nachzuholen.
Lieber nicht:
- "ZDF-Fernsehgarten", Sonderausgabe, Pfingstmontag, 11.00 Uhr im ZDF
Der ZDF-Fernsehgarten ist noch immer ein sehr erfolgreiches Show-Format, jedenfalls den Quoten nach. Tatsächlich hat sich am Konzept der Sendung seit 23 Jahren nicht viel geändert: Leichte Kost mit Musik, Gesundheits- und Gartentipps, Comedians, dazu allerdings semi-bekannte DSDS-Stars, Michael Wendler und TV-Köche, die nerven.
Pfingsten für Krimi-Fans
Das Krimi-Programm an den Feiertagen sieht mau aus. Einzig zwei gute Tatorte lohnen den Abend auf dem Sofa.
Sehenswert:
- "Tatort: Zwischen den Ohren", Pfingstsonntag, 20.15 Uhr in der ARD
Der Münster-Tatort mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers alias Thiel und Boerne ist beliebt und immer amüsant. In einer Wiederholung ermittelt das skurrile Duo im Milieu einer Motorradgang, die etwas mit dem Mord an einer Schulkameradin Thiels zu tun hat. Obwohl der Fall nicht gerade lustig ist, macht die Folge dank der Wortgefechte Spaß.
- "Tatort: Unvergessen", Pfingstmontag, 20.15 Uhr in der ARD
Und noch einmal ein Tatort, allerdings eine neue Folge: In Wien erleidet Chefinspektor Eisner alias Harald Krassnitzer nach einem Kopfschuss einen Gedächtnisverlust. Er ermittelt, typisch für den Wiener Tatort, mehr auf eigene Faust als mit der Dorfpolizei zusammen. Krassnitzer ist bereits seit 14 Jahren in Kärnten im Einsatz, zuletzt war das im Februar der Fall.