Süddeutsche Zeitung

TV-Tipps zu Pfingsten:Rosa, rot und lila

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Neugier ist ein starker Antrieb, auch Wut und Durchtriebenheit. Alle drei Triebmittel bringen die Filmhelden des Wochenendes weit voran - nur einer stolpert einfach trottelig in sein Glück.

Von Theresa Rauffmann

Phantastische ...

... Tierwesen und wo sie zu finden sind: Der Niffler, ein schwarzes, flauschiges Wühltier ähnlich einem Maulwurf, ist nur eines der Phantastischen Tierwesen, die die Koexistenz zwischen Magiern und normalen Menschen im New York der Zwanziger Jahre bedrohen. J. K. Rowling, die mit den Harry-Potter-Romanen ein schier unendliches Fantasieuniversum geschaffen hat, erweitert dieses mit bisher zwei Filmen rund um den kauzigen Tierfreund Newt Scamander - aus dessen Sachbuch über die Tiere in Hogwarts gelehrt wurde. Besondere Tiere gibt es auch bei Die Reise zur geheimnisvollen Insel (Sat 1, Samstag, 22 Uhr). Und magisch sind die Exponate Nachts im Museum. Ben Stiller muss als Nachtwächter Ordnung halten und die gestohlene Tafel des Pharaos zurückbringen, ohne deren Kraft die Exponate nicht lebendig werden (Sat 1, Pfingstsonntag, 22.45 Uhr).

Fantasy-Abenteuer, Sat 1, Pfingstsonntag, 20.15 Uhr

Psycho

Es war Alfred Hitchcocks größter Erfolg und schockte vor 60 Jahren im Kino die Massen: Der Thriller um den Motelbesitzer Norman Bates, den Killer in Frauenkleidung, den ein zutiefst gestörtes Verhältnis zu seiner Mutter zu dem gemacht hat, was er ist. Hitchcock produzierte den Klassiker für nur 800 000 US-Dollar, was selbst 1960 recht wenig für einen Blockbuster war. Gedreht wurde er an nur 36 Tagen - doch für die wohl wichtigste Duschszene aus dem Horrorthriller nahm sich die Filmcrew ganze sieben Tage Zeit; das hat sich gelohnt, die Szene hat Filmgeschichte geschrieben. Janet Leigh als Bates' Opfer Marion Crane, die bereits nach der Hälfte des Films getötet wird, und Anthony Perkins als der Psycho aber wurden ihre Rollen danach nie wieder ganz los. Wer die Geschichte mag: Bates Motel gibt es auch als Serie.

Thriller, Sat 1 Gold, Samstag, 22.20 Uhr

Die Farbe Lila

Einen bewegenden Film kreierte Steven Spielberg, der so ganz anders als seine vorher gedrehten Filme ist; nach der Vorlage des gleichnamigen Buches von Alice Walker, die dafür den Pulitzer-Preis bekam. Es geht um die Afroamerikanerin Celie, hervorragend gespielt von Whoopie Goldberg, die von ihrem Stiefvater vergewaltigt wurde und von ihrem Mann unterdrückt wird. Die starke Frau kämpft sich durch und findet das Glück, das ganz woanders liegt, als sie erwartet hat. Die damals noch unbekannte Oprah Winfrey spielt die energiegeladene Sofia. Gewalt, Inzest und Rassismus ziehen sich durch den Film: Schwere, aber sehenswerte Kost. Etwas leichter ist die Coming-Of-Age-Geschichte Love, Simon, eine der wenigen Hollywood-High-School-Filme mit einem schwulen Protagonisten (Pro Sieben, Samstag, 20.15 Uhr).

Drama, Siyy, Pfingstsonntag, 20.15 Uhr

Der rosarote Panther

Inspector Jacques Clouseau, gespielt von Peter Sellers, ist der Inbegriff des schrulligen, trotteligen französischen Ermittlers und ein echter Sympathiebolzen. Sein missglückter Versuch, das Phantom - einen englischen Meisterdieb, der den Diamanten, den pinken Panther, ergaunern will - zu schnappen, war und ist so unterhaltsam, dass Regisseur Blake Edwards der eigentlich als Nebenrolle konzipierten Figur weitere Filme widmete. Der rosarote Panther wird gejagt und Der Fluch des rosaroten Panthers, Teil sieben und acht der Reihe, zeigt Nitro im Anschluss (16.40 Uhr beziehungsweise 18.20 Uhr). Das Gegenteil des trotteligen Kommissars ist der sympathische belgische Privatdetektiv Hercule Poirot in der 1974er-Verfilmung von Agatha Christies Mord im Orientexpress (ZDF Neo, Pfingstsonntag, 20.15 Uhr).

Nitro, Pfingssonntag, 14.40 Uhr

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SZ vom 30.05.2020
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