Spielfilmtipps zum Feiertag:Aus einer anderen Welt

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Prinzessin von Wales: Diana (Kristen Stewart) ist in ihrer Rolle unglücklich. (Foto: ARD Degeto/DCM Film Distribution)

„Spencer“, „Home – Ein spektakulärer Trip“, „Ballon“ und „Good Bye, Lenin! “: die Fernsehtipps zum Feiertag.

Von Sofia Paule

Spencer

Drama, Das Erste, Nacht zu Donnerstag, 1.50 Uhr

Lange konnte Kristen Stewart ihre Rolle als Bella aus der Twilight-Serie nicht abstreifen. Sie verkörperte die Ungeschicklichkeit der verträumten Schülerin einfach zu gut, zu einprägsam. Neun Jahre nach der Veröffentlichung des letzten Films der Vampir-Saga gelingt der US-Schauspielerin dann endlich die Befreiung aus diesem Korsett mit ihrer Darstellung von Princess Diana. Der chilenische Regisseur Pablo Larraín, für seine Star-Biopics bekannt – etwa Jackie (2016) mit Natalie Portman als Jacqueline Kennedy Onassis –, entscheidet sich in Spencer für eine äußerst genaue Personenanalyse von Lady Diana, ihrem Unglück und Schmerz. Stewart spielt Diana sanft und zurückhaltend, lässt sie still leiden. Bricht nur aus, wenn sie deren Liebe zu ihren Söhnen fühlbar macht. Die beklemmende Stimmung hält sich den gesamten Film über, sodass Dianas Ängste beinahe zu eigenen werden.

Home – Ein spektakulärer Trip

Animation, Sat 1, Donnerstag, 6.05 Uhr

Rihanna, Steve Martin, Jim Parsons und Jennifer Lopez verleihen dem animierten Abenteuer im Original ihre Sprechstimmen. Ins Deutsche synchronisieren Bastian Pastewka, Maja Maneiro und Uwe Ochsenknecht. Die Dreamworks-Produktion setzt auf Prominenz, um die Freundschaft von Oh und Tip zu erzählen. Oh ist ein Boov, ein außerirdisches Wesen, einer von denen, die gerade auf den Planeten Erde zusteuern. Er ist ungeschickt, will eigentlich nur mit gleichaltrigen Boovs befreundet sein, aber das klappt nicht immer so gut. Als ihm dann ein Fehler unterläuft, er fast dafür gefasst wird, muss er fliehen. Parallel hat sich auch das junge Mädchen Tip auf den Weg gemacht, sie will ihre Mutter finden. Die beiden Reisenden treffen aufeinander, schließen sich zusammen und werden Freunde. Rihanna und Jennifer Lopez steuern auch noch etwa zum Soundtrack bei.

Ballon

Thriller, Das Erste, Donnerstag, 18.05 Uhr

Michael Bully Herbig ist jüngst vor allem präsent durch die Streaming-Serie LOL-Last One Laughing Germany, in der er zehn Comedians in einen Raum steckt und diese sechs Stunden lang nicht lachen dürfen. Das Mauerfluchtstück über die Familie Strelzyk, die mit Freunden in einem Ballon die Mauer überqueren will, ist da ganz anders. Mit Friedrich Mücke und Karoline Schuch, die in der DDR geboren sind, in den Rollen der Eltern, und David Kross als Freund, wird die Geschichte, die auf wahren Ereignissen basiert, spannungsvoll erzählt. Das ist mitunter unnötig verkünstelt, tut der Sympathie zu dem gesamten Stück jedoch keinen Abbruch. Für Herbigs Regiearbeit, insbesondere durch Der Schuh des Manitu (2001) und (T)Raumschiff Surprise (2004) bekannt, ist Ballon untypisch ernst, kein Lacher fährt einem über die Lippen, aber das soll es vielleicht auch nicht.

Good Bye, Lenin!

Komödie, 3sat, Donnerstag, 18.20 Uhr

Wo ist die Mauer? Weg ist die Mauer. Für viele ein Grund zum Feiern, für Alex eine Vollkatastrophe. Um für seine Mutter den Schein zu wahren, füllt er unter anderem westdeutsche Gurken heimlich in ein altes Einmachglas und verkauft sie als Spreewaldgurken. Wolfgang Beckers Mauerfall-Klassiker Good Bye, Lenin! war nicht nur für ihn als Regisseur ein weltweiter Hit, sondern auch für den damals jungen Daniel Brühl in seiner Rolle als zerstreuter und gutmütiger Alex. Man ist stets bemüht, diesen Alex nicht in Brühls neuen Rollen zu sehen, aber auch wenn er in Quentin Tarantinos Inglourious Basterds (2009) oder der kürzlich erschienenen Miniserie Becoming Karl Lagerfeld spielt, schleicht sich eine Art von Vertrautheit beim Zuschauen ein. Auch Becker schwelgte offenbar noch in Erinnerung: in seinem Drama Ich und Kaminski gibt er die Hauptrolle erneut an Brühl.

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