Der gestiefelte Kater 2: Der letzte Wunsch
Animation, Sat 1, Samstag, 20.15 Uhr
Es ist seine letzte Chance: Leichtsinnig hat der draufgängerische gestiefelte Kater seine sämtlichen Katzenleben verpulvert, denn da war ja immer noch eine Reserve. Doch die ist nun zusammengeschrumpft auf diese eine letzte Existenz, die er aktuell führt. Als ihm dies bewusst wird, schwört er erschrocken seinem alten Leben ab – als ob er das jedoch so einfach könnte. Kaum flüstert ihm jemand ein, es gäbe einen magischen Trick, all seine Leben wiederzugewinnen, ist er prompt wieder der Alte, kennt keine Gefahren mehr und ist sich der Konsequenzen seines Tuns nicht mehr bewusst. Steckt also schnell wieder mitten in rasanten Abenteuern. Spitz auf Knopf steht es auch in den Animations-Abenteuern Wall-E und Findet Nemo, die es längst zu Klassikern des Genres gebracht haben. Zweimal heißt es da: all in (Disney Channel, Samstag, 18.40 Uhr und 20.15 Uhr).
Sleepers
Thriller, RTL 2, Samstag, 20.15 Uhr
Die Kirche und die Mafia, das sind in den 1960er-Jahren die Autoritäten in jenem Viertel von Manhattan, das alle zu Recht Hell’s Kitchen nennen. Vier Jungs überschätzen sich und landen in einem Heim für jugendliche Straftäter. Dort erleben sie unsägliche Schikanen, die sie für ihr Leben prägen werden. Dreizehn Jahre später begegnen sie einander wieder, in einem Gerichtssaal, und führen gemeinsam einen Rachefeldzug, obwohl sie offiziell an unterschiedlichen Fronten agieren. Dabei ziehen sie Vertraute von früher in ihre Sache hinein, es wird schmutzig und brutal, anders kennen sie es nicht. Der Regisseur Barry Levinson hat starke Gastauftritte im Team: Robert De Niro als verführbarer Priester, Vittorio Gassman als strippenziehender Mafioso und Dustin Hoffman als versoffener Anwalt. An der Kamera: Michael Ballhaus.
Die Verlegerin
Das Erste, Drama, Sonntag, 23.05 Uhr
Steven Spielbergs Film, 2018 in den Kinos, werden manche Zuschauer womöglich nicht verstehen, weil die Figuren darin allzu seltsame Dinge tun. Sie sind in der Hauptsache Journalisten, machen eine Zeitung, und zwar mit den Mitteln der Siebziger. Um was es in diesem Film im Kern geht, ist allerdings keineswegs anachronistisch: Es geht um Medien und Politik; darum, wie Politiker sich der Medien bedienen und wie Medien ihre Macht gebrauchen. An diesen Mechanismen hat sich nichts geändert, mögen sich auch Mittel und Methoden gewandelt haben, die Strategien sind dieselben geblieben. Mittendrin: Meryl Streep als Besitzerin der Washington Post, die Journalismus zwangsläufig auch als Geschäft betrachten muss. Näher an der Gegenwart: The Social Network über die Anfänge von Facebook, als man sich noch einreden konnte, Mark Zuckerberg wäre einer von den Guten (Drama, ZDF Neo, Samstag, 20.15 Uhr).
Irina Palm
Tragikomödie, One, Samstag, 23.55 Uhr
Indem Maggie sich erniedrigt, emanzipiert sie sich – diese paradoxe Entwicklung inszeniert Sam Garbarski in seinem sehr warmherzigen, alle potenziellen Peinlichkeiten umgehenden Film. Die Titelheldin, eine einfache Mittfünfzigerin (gespielt von der berückenden Marianne Faithfull), will ihrem Enkel eine teure, lebensnotwendige Behandlung ermöglichen und sucht sich deshalb zum ersten Mal in ihrem Leben einen Job. In ihrer Naivität landet sie in einem Sexshop, wo sie Männer mit der Hand befriedigen soll. Die Liebe zum Enkel und ihr familiäres Pflichtgefühl sind stärker als ihr Widerwille, und so nimmt sie die Arbeit an, die bald ihr Selbstwertgefühl steigert. Weibliche Selbstbehauptung, darum dreht sich auch Joe Wrights Jane-Austen-Verfilmung Stolz und Vorurteil mit Keira Knightley und Brenda Blethyn (Drama, NDR, Samstag, 23.15 Uhr).