Erin Brockovich
Drama, ZDF Neo, Samstag, 20.15 Uhr
Eine Geschichte über die reale Umweltaktivistin Erin Brockovich, die gegen das Unternehmen Pacific Gas and Electric klagte und damit gegen die Trinkwasserverschmutzung des kalifornischen Orts Hinley vorgegangen ist. Das klingt erst einmal nach einem typischen Justizdrama. Interessant ist der Film nicht nur wegen der Hartnäckigkeit Brockovichs, ihre Klage hat eine historisch hohe Schadenersatz-Summe eingebracht, sondern auch wegen der Hauptdarstellerin Julia Roberts. Für die Darstellung der Erin Brockovich erhielt sie völlig zu Recht einen Oscar. Roberts gelingt die vielschichtige Charakterzeichnung einer Mutter, einer Klägerin, eines Opfers, aber auch einer Kämpferin. Facettenreich stellt sie eine junge, starke Frau dar, die sich nicht unterkriegen lässt. Und davon kann es nie genug geben.
Das Geisterhaus
Familiensaga, Arte, Sonntag, 20.15 Uhr
Jeremy Irons, so grimmig, wie wir ihn kennen und lieben, eine dynamische Meryl Streep und dazu Winona Ryder, ein traumhafter Cast für einen intensiven Film also. Sehr viel Stoff für immerhin 141 Minuten Laufzeit, beinahe wird der Film dem komplexen Plot nicht gerecht. Doch dann führt der Weg immer zurück zu Clara, gespielt von Streep, die ihre Familie zusammenhält und in den idyllischen Landhausszenen beim Badmintonspielen oder Kaffeetrinken ganz wundervoll aussieht. Auch die Charakterentwicklung des Protagonisten (oder sagen wir eher Antagonisten?) Estéban von einem ehrgeizigen, skrupellosen Unternehmer hin zu einem besorgten Vater und einsamen Mann, überzeugt. All das im Kontext von militärischen Putschen in Chile, Konflikten mit der Opposition und einer geballten Ladung schöner Menschen.
Brokeback Mountain
Drama, Sixx, Sonntag, 20.15 Uhr
Eine Liebesgeschichte zwischen zwei Cowboys in den USA der Sechzigerjahre - wer "Brokeback Mountain" noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen. Die mehrfach ausgezeichnete Liebesgeschichte zwischen Ennis und Jack sorgte 2005 für ordentlich Wirbel. Allein für "The Wings" von Gustavo Santaolalla lohnt es sich einzuschalten, noch viel mehr aber wegen einer der schönsten Rollen Heath Ledgers. Er spielt Ennis, der an den Traumata seiner Kindheit und den Erwartungen an ihn beinahe zu Grunde geht und sich dagegen wehrt, glücklich zu werden. Die Naturaufnahmen der Berge Wyomings, in denen Ennis und Jack Schafe hüten, wirken seltsam beruhigend. Die beiden Cowboys kommen sich während dieser Zeit näher, am liebsten würde man nie wieder ins Tal, sondern mit den beiden in ihrer kleinen Welt verweilen.
Maleficent - Die dunkle Fee
Fantasy, Disney Channel, Samstag, 22.05 Uhr
Ein düsteres Disney-Märchen aus der Sicht der Antagonistin - mit Angelina Jolie macht das Spaß. Auch wenn der Dornröschen-Stoff allseits bekannt ist, kreuzen sich die Wege der dunklen Fee und Dornröschens auf eine unerwartete Weise - alter Stoff eben neu verpackt, und zwar sehr gelungen. Maleficent, die dunkle Fee, ist eine Antiheldin, eine aus dem Königreich vertriebene zwielichtige Figur, eine Figur mit markanten Wangenknochen, Flügeln und Hörnern. Vertrieben von ihrer Jugendliebe, dem machtgierigen König, wird Maleficent allerdings schnell zur heimlichen tragischen Heldin und er zum Antagonisten. Eine angenehm melancholische Grundstimmung prägt den Film, passend dazu ist der Soundtrack mit dem Song "Once Upon A Dream" von Lana Del Rey, wunderbar bittersüß.
