Spielfilmtipps zum Wochenende:Alte Schule

Spielfilmtipps zum Wochenende: Die letzte Mission des Agenten Hunt (Tom Cruise) ist katastrophal schief gelaufen. Deshalb muss er jetzt ein paar Dinge gerade biegen.

Die letzte Mission des Agenten Hunt (Tom Cruise) ist katastrophal schief gelaufen. Deshalb muss er jetzt ein paar Dinge gerade biegen.

(Foto: Muray Close, Richard Blanshard/ZDF)

"Mission: Impossible", "Die Thomas Crown Affäre", "3 Tage in Quiberon" und "Carrie - Des Satans jüngste Tochter": die Filmtipps zum Wochenende.

Von Florian Kaindl

Mission: Impossible

Agententhriller, ZDF Neo, Samstag, 22 Uhr

Als Tom Cruise noch nicht am Rande des Größenwahns als überlebensgroße Ausgabe seiner selbst auf Flugzeugträgern unterwegs war, konnte man ihn für einen seriösen Schauspieler halten. Im ersten Teil der Reihe um den Geheimagenten Ethan Hunt ist er einfach nur ein Einsatzleiter, dessen Mission fürchterlich schiefgeht. Danach geht es darum, den Verräter in den eigenen Reihen zu finden, mit hochmodernen Gesichtsmasken, Bibelstellen per E-Mail und akrobatischer Abseilnummer im CIA-Hauptquartier - für das Jahr 1996 ziemlich spektakulär. Der visuell sonst so experimentierfreudige Brian de Palma erzählt das ganz konventionell als dichten Spionagethriller. Der zweite Teil direkt im Anschluss ist da schon deutlich abgehobener, allerdings elegant choreografiert vom Ballettmeister des Actionkinos, John Woo.

Die Thomas Crown Affäre

Thriller, Servus TV, Samstag, 20.15 Uhr

Von Pierce Brosnan sind keine Jammereien über den harten Arbeitsalltag als James-Bond-Darsteller überliefert. Insofern ist auch sein Thomas Crown ein klassischer Mann alter Schule, der den Widrigkeiten des Lebens ausgeruht und gut frisiert, geschmackvoll gekleidet und mit feinen Manieren begegnet. In diesem Fall der Versicherungsagentin Catherine Benning (Rene Russo), die ihn des Kunstraubs verdächtigt. Sein Hobby als gelangweilter, schwerreicher Geschäftsmann ist es nämlich, wertvolle Gemälde zu stehlen, just for fun, versteht sich. Crown merkt schnell, dass er es mit einer ebenbürtigen Gegnerin zu tun hat. Dem Action-Veteran John McTiernan (Stirb langsam) ist 1999 ein leichtfüßiges Remake des Klassikers mit Steve McQueen und Faye Dunaway gelungen, das den Charme des Originals nicht verrät, sondern eigene Akzente setzt.

3 Tage in Quiberon

Drama, Das Erste, Nacht zu Montag, 0.05 Uhr

Zu den unvergesslichen Figuren der Filmgeschichte mit geheimnisvoller Aura zählt Romy Schneider schon lange. 2018 bekam der Mythos neue Nahrung: Die Regisseurin Emily Atef drehte eine Schwarz-Weiß-Hommage auf die Schauspielerin über ihren Kuraufenthalt 1981 im bretonischen Städtchen Quiberon. Was damals zur Erholung gedacht war, gerät zum Pressetermin. Denn Schneider empfängt den Stern-Journalisten Michael Jürgs und den Fotografen Robert Lebeck für ein Interview. Es folgen drei Tage des gegenseitigen Belauerns, der wechselnden Allianzen und der vorsichtigen Annäherung an ein Phänomen. Was Romy Schneider zu Lebzeiten schaffte - ihr Publikum zu faszinieren und zu berühren -, schafft auch Marie Bäumer in der für sie vorherbestimmten Rolle, und das nicht nur wegen der großen physischen Ähnlichkeit.

Carrie - Des Satans jüngste Tochter

Horror, RTL 2, Samstag, 22.15 Uhr

Die Mädchenumkleide als Sündenpfuhl, als Ort der Demütigung - schon die erste Szene mit viel nackter Haut zeigt, in welche Richtung es geht. Die schüchterne Carrie (Sissy Spacek) leidet unter ihrer fanatischen Mutter, für die weibliche Sexualität per se etwas Sündiges ist, und unter ihren Klassenkameradinnen, die sie drangsalieren, wo sie nur können. Es gibt zwar auch die Guten in Brian de Palmas Film von 1976 nach einem Roman von Stephen King, sie verhelfen Carrie zu einem Date auf der Prom Night, mit Verehrer im Rüschenhemd. Der Traum eines jeden Highschool-Mädchens scheint in Erfüllung zu gehen. Daneben setzt de Palma aber den blanken Horror, den Carrie mit ihren Fähigkeiten zur Telekinese, dem Bewegen von Gegenständen, entfesselt - im dramaturgisch sehr effektiven Split-Screen-Format.

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