Melancholia
Drama, One, Samstag, 21.40 Uhr
Drei Stationen einer Schauspielerinnen-Karriere: Selten war das Unheil so schön wie bei Lars von Trier, der in Melancholia den Weltuntergang inszeniert mit wundervollen Bildern. Mitten darin Kirsten Dunst als Braut, hinter der Vögel tot vom Himmel fallen. Sie spielt Justine, die am Tag ihrer Hochzeit den eigenen, privaten Untergang bewerkstelligt, ehe schließlich die ganze Erde verschlungen wird. Dafür bekam Dunst in Cannes die Silberne Palme. Elf Jahre zuvor, da war Dunst gerade mal 18 Jahre alt, spielte sie in Girls United (Sixx, Sonntag, 20.15 Uhr). Als Torrance Shipman führt sie eines von mehreren miteinander konkurrierenden Cheerleader-Teams an. Bis dahin hatte Dunst jedoch schon eine Karriere als Kinder- und Teenagerstar hinter sich, spielte unter anderem in Interview mit einem Vampir (Tele 5, Sonntag, 20.15 Uhr).
Prometheus - Dunkle Zeichen
Science Fiction, Sat 1, Sonntag, 23.25 Uhr
Mehr als 30 Jahre nachdem Ridley Scott Alien gedreht hat, kehrt er zurück zu diesen Kreaturen, geht zurück zum Anfang dieses Grauens. Erzählt er die Vorgeschichte, in der Türen aufgestoßen werden, durch die Dinge entwischen, die besser nie hervorgekommen wären. Es geht um die Kontamination mit einer speziellen Form des Fremden, mit einer maximal pervertierten Biologie. Sich mit ihr zu befassen, zeugt von beachtlichem Masochismus - auch beim Publikum, das optisch gehörig penetriert wird. Im Kern geht es um eine Frage, die die Menschen quält: Wenn sie so etwas Fieses wie das Alien erschaffen können, wer hat dann die Menschheit erschaffen? An schnöde Zufälle der Evolution mag man nicht glauben. Mit dabei ist Noomi Rapace, die ein Jahr zuvor, 2011, auch die Stieg-Larsson-Adaption Verblendung geprägt hat (ZDF Neo, Samstag, 22.15 Uhr).
Das Geld
Stummfilme, Arte, Nacht zu Montag, 0.35 Uhr
Fritz Langs stilbildender Film Metropolis hatte die Hauptdarstellerin Brigitte Helm 1927 auf eine Schlag berühmt gemacht. Nur ein Jahr später spielte die Helm in ihrer ersten ausländischen Produktion - L'Argent, so der französische Originaltitel, basiert auf Émile Zolas Roman gleichen Namens. Es geht um den Spekulanten Saccard (Pierre Alcover), einen Bankier, ihm droht der Ruin. Das macht sich ein Konkurrent zunutze. Saccard setzt daraufhin alles auf eine Karte, will jedoch nichts dem Zufall überlassen. Er verbreitet Falschmeldungen, die den Kurs seiner Aktien steigen lassen sollen. Seine Ex-Geliebte, gespielt eben von Brigitte Helm, findet das so abgeschmackt, dass die mit diesem Konkurrenten gemeinsame Sache macht. Marcel L'Herbier hat diesen ästhetisch bemerkenswerten Stummfilm gedreht, dessen Sujet zeitlos ist.
A History of Violence
Thriller, Tele 5, Samstag, 23.05 Uhr
Derselbe Morgen, im selben Städtchen, an zwei unterschiedlichen Orten: Zum einen inszeniert der Regisseur David Cronenberg eine Familie beim Frühstück, die in der gegenseitigen Freundlichkeit und Fürsorglichkeit beinahe zu ersticken droht. Zum anderen beobachtet er zwei Männer in einem Motel, die ein Blutbad anrichten. Diese beiden Welten werden sehr schnell etwas miteinander zu tun haben, das ist eine von Cronenbergs Spezialitäten: die Verstörung durch das Unerwartete. Niemand konnte damit rechnen, dass die beiden Killer den Diner des Familienvaters überfallen - und erst recht niemand, dass dieser scheinbar biedere Kerl die Gewalttäter über den Haufen schießt. Das macht ihn natürlich zum Helden in Millbrook, Indiana. Doch diese Tat wird eine Art Vorbild, Gewalt mutiert zum respektierten Mittel der Wahl.