TV-Tipps zum Wochenende:Profis am Werk

RELEASE DATE: April 20, 2007. MOVIE TITLE: Hot Fuzz. STUDIO: Studio Canal/Rogue Pictures/Universal S

Für Polizisten gibt es nichts zu tun hier in der britischen Provinz. Bis Angel und Butterman (v. l. Simon Pegg, Nick Frost) auf Streife gehen.

(Foto: Imago Images/Zuma Wire)

"Out of Sight", "Das Fenster zum Hof", "Inside Man" und "Hot Fuzz": In den spannendsten Filmen des Fernseh-Wochenendes gehen die Figuren aufs Ganze.

Von Florian Kaindl

Hot Fuzz - Zwei abgewichste Profis

Actionkomödie, RTL 2, Samstag, 20.15 Uhr

Es ist ein Jammer, dass Simon Pegg in der aktuellen Mission:Impossible-Reihe nur den technisch versierten Sidekick geben darf. Er hat nämlich durchaus Starqualitäten, von Regisseur Edgar Wright mustergültig in Szene gesetzt: ob als schlurfiger Ladenverkäufer unter Zombies in Shaun of the Dead (2004) oder als überehrgeiziger Elitecop Nicholas Angel. Der geht seinen Vorgesetzten so sehr auf die Nerven, dass sie ihn von London aufs Land versetzen. Kriminalitätsrate: null. Dann häufen sich die Todesfälle. Die Handlung strotzt vor Lokalkolorit und Querverweisen, ein filmisch extrem dichter Spaß, zu dem Pegg mit Wright das Drehbuch geschrieben hat. Sein Zusammenspiel mit Partner Nick Frost ist eine wahre Freude, und jeder Gag sitzt so perfekt wie der Schaum auf einem frisch gezapften Bier aus dem Pub.

Inside Man

Thriller, RTL 2, Sonntag, 20.15 Uhr

Was heute lang und breit in mehreren Staffeln à la Haus des Geldes ausgewalzt würde, erzählte Spike Lee 2006 psychologisch spannend in nur zwei Stunden: die Geschichte eines Bankraubs, bei dem nicht das Geld im Vordergrund steht. Das zeigt sich freilich erst nach und nach, und es ist ein Vergnügen, den Akteuren beim Rätseln zuzusehen: Was will der Mann im Safe (Clive Owen) wirklich? Allen voran Denzel Washington als Detective Frazier will Licht ins Dunkel bringen, das Lee lustvoll mit zeitlichen Überblendungen und Täuschungsszenarien schafft. Sein Film ist auch ein Kommentar zum Thema Rassismus, indem er ein ethnisch vielfältiges, rotziges Abbild der New Yorker Gesellschaft präsentiert. Neben einer eiskalten Jodie Foster macht der Anfang des Jahres gestorbene ehrwürdige Christopher Plummer Eindruck als Bankdirektor mit dunkler Vergangenheit.

Out of Sight

Krimikomödie, ZDF Neo, Samstag, 20.15 Uhr

Ein Mann und eine Frau liegen zusammen im Kofferraum und reden über Filme. So weit, so besonders. Doch damit nicht genug: Er (George Clooney) ist Bankräuber, sie (Jennifer Lopez) seine Geisel - und Polizistin. Die Anziehung zwischen den beiden lässt sich nicht leugnen, und Steven Soderbergh macht einen unwiderstehlichen Paartanz daraus. So lässig mit Vor- und Rückblenden zu spielen, hatten sich bis 1998 nicht viele getraut. Unter Soderberghs Regie hat George Clooney den Typus des smarten Gentleman-Gangsters entwickelt, der lächelnd das Risiko sucht und sich nicht die Finger verbrennt. Jennifer Lopez ist tough und zart zugleich, schwankend zwischen Gefühlen und Prinzipien. Sharon Stone dagegen nimmt sich einfach, was sie will, in Basic Instinct, dem Klassiker des Erotikthrillers (ZDF Neo, Samstag, 22.05 Uhr).

Das Fenster zum Hof

Thriller, NDR, Samstag, 21.55 Uhr

Man könnte das ganze Wochenende über Filme mit James Stewart anschauen, ohne dass es je langweilig wird. Western, Drama, Komödie, Psychothriller - alles hat er glaubhaft gespielt, immer mit der passenden menschlichen Regung im Gesicht. Gerade weil Stewart als Durchschnittstyp galt, hatte ein perfider Geist wie Alfred Hitchcock einen Narren an ihm gefressen. Er besetzte den Publikumsliebling zwischen 1948 und 1958 viermal in zeitlos packenden, plausiblen Rollen. Eine davon ist die des Fotografen Jeffries, der mit Gipsbein am Fenster sitzt, seinem Voyeurismus frönt und dabei einen Mord im Haus gegenüber beobachtet. Oder doch nicht? Mit Suspense kannte Hitchcock sich bekanntlich aus. Nicht minder spannend: Der Schakal, ein Thriller mit Bruce Willis und Richard Gere (RTL 2, Nacht zu Montag, 0.35 Uhr).

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