Pose taucht tief ein in die New Yorker Subkultur namens "Ballroom", die bis heute existiert und die 1990 erstmals weltweit zum Gespräch wurde, als nämlich der Kultdokumentarfilm Paris is Burning die Tür zu ihren opulenten Bällen weit aufstieß. Dass verschiedene "Häuser" in New York spätnachts in dramatischen Kostümierungen um Trophäen und Status konkurrieren und dass die schwarzen und latino-amerikanischen Schwulen, Transfrauen und Dragqueens, die sich in diesen Häusern organisieren, aus den Modelposen, wie sie in Magazinen wie Vogue zu sehen sind, einen Tanzstil erschaffen - das "Voguing" - darüber staunte die Welt damals.
Pose malt nun, quasi als fiktionales, auf acht Folgen gestrecktes Pendant zu Paris is Burning, den Alltag in dieser Community zu dieser Zeit aus. Die Serie ist ein historischer Erfolg, nicht allein, weil in ihr erstmals schwarze Transfrauen die Hauptrollen spielen, sondern auch, weil sie auf vorbildliche Weise die Subkultur, von der sie erzählt, in die Produktion eingebunden hat.
Lesen Sie hier die ausführliche Kritik von Jan Kedves.