Im Kampf um eine der kostbarsten Ressourcen der TV-Branche geht die Constantin Television neue Wege: Die Produktionsfirma gab am Montag bekannt, die Drehbuchautorin Eva Kranenburg drei Jahre exklusiv an sich zu binden - was laut Vorstand Oliver Berben hierzulande bislang einmalig ist. Die auf der Berlinale präsentierte Serie Parfum ist Kranenburgs erstes verfilmtes Projekt; die Absolventin der 25. Drehbuchwerkstatt der Münchner HFF 2013/14 gilt in der Branche als hochbegabt.
Der Verband Deutscher Drehbuchautobegrüßt es, "wenn ein Verwerter so in die Vorleistung geht", mahnt allerdings auch, "dass die Honorierung der Entwicklung und die urheberrechtliche Vergütung mit einer entsprechenden Erfolgsbeteiligung angemessen" sein müssen. Der geschäftsführende VDD-Vorstand Peter Henning stellt die Chance heraus, durch die Exklusivität "in Ruhe Geschichten zu entwickeln, die auf der Höhe der Zeit sind".
Bei der Konkurrenz hält man wenig von derlei Deals. "Wir haben kein Interesse daran, Autoren exklusiv an uns zu binden", sagt Ufa-Chef Nico Hofmann. Der Trend gehe eher dahin, "dass viele der Top-Autoren eigene Firmen gründen und sich auch als Showrunner die besten Partner für ihre Projekte herauspicken". Interessant könnte jedoch sein, "sich unternehmerisch an solchen Modellen zu beteiligen".