TV-Krimi "Der Bulle und das Landei":Tot in der Jauchegrube

Uwe Ochsenknecht hat es nicht leicht: Als Ermittler in der Eifel bekommt er Stress mit den Frauen. Und vom Drehbuch nur einen einzigen Anhaltspunkt, wer der Mörder ist.

Philipp Schneider

Gleich in der ersten Szene steht Uwe Ochsenknecht in einem gläsernen Aufzug, er blickt nach draußen, schaut sich um mit Weitsicht. Dann gleitet der Aufzug hinab und fortan geht es auch sonst nur noch abwärts. Mit dem Humor. Mit dem Scharfsinn. Mit der Handlung.

Der Bulle und das Landei: Babyblues

Schon das zweite Mal ermittelt Uwe Ochsenknecht als Kommissar Killmer in der Eifel.

(Foto: obs)

Ein Jahr nachdem Ochsenknecht das erste Mal als Hauptkommissar Killmer in Der Bulle und das Landei in der Eifel ermittelte, zeigt die ARD nun die Fortsetzung. Killmer, ein strafversetzter Großstadtpolizist, ist trotz fortgeschrittenen Alters ein Frauenfreund: Gerade hat eine Brünette sein Schlafgemach verlassen, da klingelt es. Killmer eilt aus der Dusche und empfängt Luna, eine Verflossene. Luna (Dorkas Kiefer) trägt ein Baby mit sich, und er soll der Vater sein. Killmer sieht seine künftige Polygamie gefährdet.

Das Problem mit dem Film von Regisseur Thomas Nennstiel ist, dass er mehr sein will als die Geschichte eines Vaters, der mit der Kindererziehung auf liebenswerte Weise überfordert ist: ein raffiniertes Kriminalstück. Und das soll so funktionieren: "Der Bauer Jobst liegt tot in seiner Jauchegrube, alle Spuren deuten auf Mord", verspricht bereits das Presseheft. Und jetzt wird es beängstigend dämlich.

Bauer Jobst trägt eine Armbanduhr, diese blieb um 8.26 Uhr stehen. Also muss es sich dabei um den exakten Zeitpunkt handeln, als der Bauer in seine Jauchegrube fiel. Es soll bis zum Ende der einzige Anhaltspunkt des Rechercheduos Killmer und Biver (Diana Amft) bleiben. Die beiden gleichen die Alibis der Verdächtigen allein mit dieser Information ab. Wäre ja auch undenkbar, dass die Jauche 35 Minuten oder zwei Stunden benötigte, um das Uhrwerk zu zerfressen. Als dann noch ein leibhaftiger Uhrmachermeister als Verdächtiger eingeführt wird, da beginnen wahrlich nicht nur die Hochbegabten unter den Zuschauern die einzigen beiden verfügbaren Ermittler-Informationen zusammenzufügen.

Der Bulle und das Landei ARD, 20.15 Uhr.

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