FernsehenMDR in Zukunft zuständig für „Titel, Thesen, Temperamente“

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Als Thilo Mischke Ende 2024 als neuer Moderator von „ttt“ benannt wurde, war die Zuständigkeit für die Kultursendung noch nicht gebündelt.
Als Thilo Mischke Ende 2024 als neuer Moderator von „ttt“ benannt wurde, war die Zuständigkeit für die Kultursendung noch nicht gebündelt. (Foto: Marc Rehbeck/ARD/picture alliance/dpa)

Nach der Aufregung um Thilo Mischke als neuem Moderator von „Titel, Thesen, Temperamente“ zieht die ARD Konsequenzen: Der MDR soll sich federführend um die Kultursendung kümmern.

Als Reaktion auf die gescheiterte Verpflichtung von Thilo Mischke als Moderator von „ttt – titel, thesen, temperamente“ übernimmt der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) die Federführung für das ARD-Kulturmagazin. Das haben die Intendanten der sechs an „ttt“ beteiligten ARD-Anstalten beschlossen. Der MDR teilte die Entscheidung in Leipzig mit.

„Gemeinsam mit den Partner-Redaktionen in den anderen ARD-Häusern wollen wir die Marke „ttt“ publizistisch und dialogisch weiterentwickeln. Es geht darum, relevante Inhalte anzubieten und auch neue Zielgruppen zu erschließen“, sagte MDR-Kulturchefin Jana Cebulla.

Die ARD hatte schon im Frühjahr entschieden, dass „ttt“ künftig fest bei einem Sender verortet werde. Bislang hatten sechs ARD-Anstalten die Sendung abwechselnd produziert. Künftig soll die Federführung beim MDR liegen. Das ist mit der Vereinbarung der Intendanten nun endgültig.

Der Journalist und Autor Mischke hätte eigentlich zum Februar dieses Jahres neuer Co-Moderator von „ttt“ werden sollen. Dann kamen Vorwürfe unter anderem des Sexismus auf, die sich auf die Vergangenheit bezogen. Es ging dabei vor allem um Mischkes Roman „In 80 Frauen um die Welt“ aus dem Jahr 2010. Nachdem die ARD Anfang des Jahres zunächst an ihm festgehalten hatte, machte sie, als die Kritik immer lauter wurde, einen Rückzieher. Mischke äußerte im Anschluss scharfe Kritik an der ARD.

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Cebulla sagte dazu nach MDR-Angaben: „Die Zusammenarbeit zwischen den sechs „ttt“-Redaktionen in der ARD lief bis Ende 2024 sehr gut. Wir haben dann allerdings mit einer sehr heftigen öffentlichen Debatte einen Grenzfall erlebt, der uns zu Veränderungen veranlasst hat. Eine Lehre daraus ist die Federführung.“ Damit solle im Krisenfall eine klare Verantwortlichkeit und Verbindlichkeit erreicht werden, es gehe aber auch um die inhaltliche Gestaltung des Kulturmagazins, hieß es.

An dem Magazin sind der Bayerische Rundfunk (BR), der Hessische Rundfunk (HR), der MDR, der Norddeutsche Rundfunk (NDR), der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) beteiligt.

Moderiert wird die Sendung, die sonntags am späten Abend im Ersten ausgestrahlt wird, derzeit von Siham El-Maimouni. Bis Ende 2024 war Max Moor 17 Jahre lang hauptsächlich Moderator gewesen.Eine neue zweite Person für die Moderation sei vorgesehen, sagte Cebulla. „Dabei werden wir auf drei Dinge großen Wert legen: hohe journalistische Expertise, starke Kenntnisse im Kulturbetrieb sowie eine Glaubwürdigkeit in der Kulturbranche.“

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