Als Mehmet Scholl, 41, in diesem Jahr für die Amateur-Mannschaft des FC Bayern München engagiert wurde, stand eines fest: Er würde seine Tätigkeit als Fußball-Experte der ARD erst 2014 nach der WM beenden. Scholls Kritik an Bayern-Stürmer Mario Gomez während der EM hat nun den Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge bewogen, die Konstellation nicht mehr gut zu finden.
Über Sport-Bild lässt er dem angestellten Trainer ausrichten: "Ich sehe eine gewisse Problematik." Warum Scholl die Nebentätigkeit erlaubt wurde, begründet Rummenigge so: Bayern-Präsident Uli Hoeneß habe es ihm "zugestanden".
Fußball-Lehrer Scholl, der sich an diesem Mittwoch nicht äußern wollte, wird seine Verpflichtung gegenüber der ARD offenbar einhalten. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky sagte auf Anfrage: "Mehmet Scholl hat erneut unter Beweis gestellt, dass er als TV-Experte vereinsunabhängig ist und bei Bedarf auch Spieler des FC Bayern kritisch beurteilt. An unserer Vereinbarung mit Mehmet Scholl bis 2014 wird sich deshalb selbstverständlich nichts ändern - er ist und bleibt für die nächsten Jahre unser Fußball-Experte im Ersten."