Wenn Walter Benjamin einen tollpatschigen französischen Polizisten, der den Philosophen an die Nazis verraten will, dadurch ablenkt, dass er aus seiner Schrift "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" referiert - dann weiß man, dass man es mit einer ungewöhnlich erzählten Serie über den Zweiten Weltkrieg zu tun hat. Der aus Deutschland vertriebene Denker, der im französischen Exil festsitzt, und die Polizistenfigur, die aus einem Film von Louis de Funès stammen könnte, stehen für die beiden Pole, zwischen denen Transatlantic hin- und herkippt: Tragik und Komik.
Netflix-Serie "Transatlantic":Letzter Halt Marseille
"Transatlantic" erzählt von Künstlern und Intellektuellen, die 1940 aus Vichy-Frankreich flüchten müssen - und findet dabei ungewöhnliche Mittel.
Von Verena Mayer
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