Top 25 im TV
Twin Peaks
Über Geschmack lässt sich trefflich streiten, über Qualität schon weniger: Nach den 25 schlechtesten TV-Serien aller Zeiten servieren wir diesmal die 25 besten Serien - zumindest aus Sicht der Redaktion von Süddeutsche.de. Sehen Sie das ähnlich? Was ist Ihre Lieblingsserie? Stimmen Sie mit ab! In der Kleinstadt Twin Peaks wird die Schülerin Laura Palmer (Sheryl Lee, im Bild) tot aufgefunden. Untersuchungen zufolge wurde sie vergewaltigt und ermordet. Wie die Bewohner des verschlafenen US-Nests unweit der kanadischen Grenze mit dem Verbrechen, den abgründigen Seiten des Lebens und ihren ganz eigenen Verstrickungen in den Fall umgehen, das hat David Lynch Anfang der 90er Jahre in einer surrealen Krimi-Serie mit Mystery- und Horror-Elementen meisterhaft gezeichnet. Mitanzusehen, wie das Kleinstadt-Idyll zerbricht, und von Folge zu Folge mehr skurrile Charaktere und groteske Handlungsabläufe auftauchen, wurde auch deshalb zum Kult, weil das Format gängige US-Krimiserien ironisch karikierte. Angeblich drängte der US-Sender ABC den anfangs unwilligen Regisseur Lynch und Autor Mark Frost dazu, alsbald einen Mörder zu präsentieren, was ursprünglich nicht zum Konzept passte. Danach verlor die Serie an Thrill - und immer weniger sahen zu. Trotzdem gilt "Twin Peaks" bis heute als innovativer Vorläufer vieler später ausgezeichneter Serien wie etwa "24" (wegen der Dramatik), "Ally McBeal" (wegen der skurrilen Figurenzeichnung) oder "Akte X" - deren Hauptdarsteller David Duchovny hier bereits mitspielte.
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Die Simpsons
Was wäre die Welt ohne die Simpsons? Womöglich ein bedenklicherer Ort. Denn die gelbsten Amerikaner der Welt sind der äußerst lebendige Beweis dafür, dass es neben Fast-Food-Verrückten, Waffennarren, religiösen Eiferern, Konsumgläubigen, Fitness-Gurus, Beauty-OP-Opfern, Hollywood-Freaks und Schauspieler-Politikern auch noch Wesen gibt, die den Europäern erklären, dass man das alles nicht immer so ernst nehmen muss mit der Weltmacht USA. Wie liebe- und humorvoll und zugleich subversiv sozialkritisch Erfinder Matt Groening den absurden Alltag einer vermeintlich normalen Familie zeichnet, das hat Wucht: Der saudumme Homer, die naive Marge, der freche Bart, die besserwisserische Lisa und das komische Baby sowie sämtliche obskuren Haustiere, Nachbarn, Chefs, Saufkumpanen und anderswie bemerkenswerten Springfield-Bewohner bevölkern auf so absurd-alberne wie unterhaltsam zur Selbstreflektion anregende Weise die bis heute am längsten laufende US-Zeichentrickserie, dass seit 1989 in USA und seit 1991 in Deutschland auch nach mehr als 500 Episoden die Zuschauer des Gelb-Fiebers nicht müde werden. Auch wenn die US-Post derzeit auf Millionen von Simpsons-Sonder-Briefmarken sitzen bleibt und die Simpsons im Februar 2012 in Iran verboten wurden.
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Breaking Bad
Die Welt von Walter White bricht zusammen, als bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert wird. Der Highschool-Chemielehrer kann ohnehin schon nur per Zweitjob in einer Autowaschablage seine Familie finanzieren - nun also ist alles weitere sowieso egal, und er entschließt sich, zum Radikalinski zu avancieren: Fortan baut und verkauft er zusammen mit einem ehemaligen Schüler (im Bild links, rechts White-Darsteller Bryan Cranston) die Droge Chrytal Meth, die sich in der Unterwelt verkauft wie warme Semmeln. Mit dem Erlös will er seine schwangere Frau und seinen behinderten Sohn für die Zeit nach seinem Ableben absichern. Wie der Loser-Typ dafür plötzlich mit Drogenbossen verhandeln, Morde in Auftrag geben und sein absehbar kurzes Zweitleben vor der Kleinfamilie geheimhalten muss, ist so unterhaltsam wie intelligent erzählt. Und ein zynisches Portrait des Spätkapitalismus: Mit viel schwarzem Humor wird die Wandlung eines Durchschnittsmenschen zum rücksichtslosen Kriminellen gezeichnet. Die Serie läuft seit 2008 in USA, die vierte Staffel soll im November auf Arte zu sehen sein, eine fünfte Staffel ist in Arbeit.
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Game of Thrones
Die US-Fantasy-Serie läuft seit 2011, erst seit November in Deutschland und das auch nur im Pay-TV-Sender TNT Serie - und trotzdem hat sie schon eine riesige Fangemeinde. Inhaltlich liegt die Popularität wohl daran, dass in "Game of Thrones" alles deutlich opulenter ist als im echten Leben: Ein Winter dauert ein ganzes Leben lang, Sibel Kekilli ist die Geliebte eines Zwerges, und zwei Adelsfamilien kämpfen erbittert um die Macht in dieser fernen Welt. "Superb" und "außerordentlich" - die Kritiken überschlugen sich im Heimatland USA für die Serie, die auf einer Romanvorlage fußt. Dabei ist die fünfbändige Saga "Das Lied von Eis und Feuer" laut Autor George R. R. Martin längst nicht zu Ende: Zwei weitere Bände sind noch in Arbeit. Das so tödliche wie fantastische Katz- und Maus-Spiel zwischen Herrschern, Barbaren und Untoten hat also einen ungewissen Ausgang - wie sich das für eine Serie gehört.
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Little Britain
So viel Spaß ist selten - und zwar abgründiger, sarkastischer, zynischer, aber nie böser, eben britischer Humor in seiner Reinform: In der BBC-Comedy-Serie "Little Britain" verkörpern die Briten David Walliams (rechts) und Matt Lucas (links) in kurzen Sketchen die schrägsten Typen. Gemein ist ihnen, dass sie fast alle gemein sind - und politisch herrlich unkorrekt. Auf ihre ganz spezielle britische Art: Der behinderte Andy macht seinem gutmütigen Freund Lou (im Bild) das Leben mit immer neuen Wünschen schwer - und nur der Zuschauer sieht, dass Lou eigentlich gar nicht behindert ist und sehr wohl laufen kann, wann immer Andy ihm den Rücken kehrt. Die Trainerin einer Abnehm-Gruppe ("Fat Fighters", in Anlehnung an "Weight Watchers") erschwert ihren Schutzbefohlenen das Leben durch schier unerträgliche Hasstiraden gegen dicke Menschen, obwohl sie selbst sehr rundlich ist. Der schwule Sekretär des Premierministers hat sich in seinen Chef verliebt - und versucht aus Eifersucht, sämtliche Kontakte zu anderen Männern zu untergraben, was bei einem Premierminister ein Fulltime-Job ist. Aufgedunsene reiche Ladys, die sich um ihre Luxushotelrechnungen drücken (wunderschöne Szenen im Fatsuit, da leistet die Maske Großes). Oder ein deutlich übergewichtiger junger Mann in lächerlichen Latex-Outfits, der sich als "einziger Schwuler des Dorfes" inszeniert - und partout nicht einsehen will, dass er genau das niemals sein wird. All diese Figuren und Dialoge sind überzogen, oft überraschend und wunderbar skurril. Ob gegen Dicke, Homosexuelle, Einwanderer, Oberschicht oder "Chavs", also Prolls: Die Briten spielen gekonnt und entwaffnend mit Vorurteilen und mit Vorurteilen über Vorurteile. Zwei Versuche, die Serie auf Deutschland und seine sozialen Abgründe zu übertragen, sind gescheitert. Stattdessen lief das Original in deutscher Übersetzung (mit den Stimmen von u.a. Oliver Kalkofe, Oliver Welke, Hella von Sinnen und Dirk Bach) auf "Comedy Central".
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Derrick
An dem wunderlichen Kommissar mit den dicken Tränensäcken und dem gelbgrauen Haar hat man sich in Deutschland von 1974 bis 1998 nicht satt sehen können - und auch im Ausland nicht: "Derrick" ist die meistverkaufte deutsche Serie der TV-Geschichte. Warum? Schlechtes Schauspiel und lahme Plots hatten andere Krimiserien davor und danach mindestens genauso. Obwohl aber der vielzitierte Satz "Harry, hol schon mal den Wagen" im genauen Wortlaut zwischen Horst Tappert (im Bild) und Fritz Wepper so nie gefallen sein soll, genießt die Serie bis heute Kult-Charakter - eben wegen des fragwürdigen Geschmacks, der hier verbreitet wird. Ein älterer Herr, der etwas maulfaul wirkt, ein unterwürfiger Assistent, zu viele Redepausen zwischendurch. Und irgendwann, nachdem die beiden angeblich seriösen Gestalten durch Münchner Villen mit blutleeren Gattinnen oder durch Edel-Puffs mit in Zeitlupe tanzenden Prostituierten gezogen sind, gesteht irgendjemand einen Mord. Manchmal ohne dass ihn jemand dazu aufgefordert hätte. An Derrick jedenfalls kann es nicht gelegen haben. Der hat meistens nur eindrucksvoll geguckt. Großartige Satire einer Krimi-Serie, zumindest aus heutiger Sicht. Beim Start aber galt die Sendung im wahrsten Sinne des Wortes als tod-schick.
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Die Sopranos
Fünf Golden Globes und 21 Emmys können nur begrenzt irren: Was die US-Serie "Die Sopranos" (1997 - 2007) so beliebt machte, war nicht nur ihr bisweilen zynischer Humor. 86 Folgen lang changierten die finster dreinblickenden Mitglieder einer italo-amerikanischen Mafiafamilie zwischen Gut und Böse - und lehrten dabei ihr Publikum auf unterhaltsame Weise, dass Schwarzweißmalerei nicht immer angebracht ist. Und dass auch ein Mafiaboss mal zum Psychiater muss. Autor und Regisseur David, Chase, selbst Italo-Amerikaner, schöpfte mit vielen Referenzen an Vorbilder wie "Der Pate", "Goodfellas" oder auch "Detektiv Rockford - Anruf genügt" aus dem Vollen. Die Komplexität der über die Staffeln geduldig entwickelten Handlungsstränge und Charakterstudien faszinierte ein Millionenpublikum - und zugleich waren die besten Episoden kleine Kunstwerke für sich.
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Six Feet Under - Gestorben wird immer
Eine ganz ähnliche Mischung aus Familiensaga, abseitigem Berufsalltag, schwarzem Humor und Drama - und trotzdem eine eigene Erwähnung wert: "Six Feet Under" hat schon allein für den knackigen deutschen Untertitel "Gestorben wird immer" einen Pluspunkt verdient. Und wer "American Beauty" gesehen hat, der weiß, wofür Drehbuchautor Alan Ball steht, der auch hier verantwortlich zeichnet: Kaum einer bringt die Melancholie und zugleich die Schönheit, sprich Dramatik menschlichen Lebens und Todes so intelligent und zugleich poetisch auf den Punkt wie der Mann, der seine Schwester im Alter von 13 Jahren bei einem Autounfall sterben sah und sechs Jahre später seinen Vater an den Krebs verlor. Auch in dieser Serie dreht sich alles um den Tod, am Anfang gibt es immer eine Leiche, die dann beerdigt werden will. Und viele Dramen drumherum, nicht nur bei den betroffenen Familien, sondern vor allem in dem Bestatter-Clan, dessen Oberhaupt zu Beginn der ersten Staffel stirbt. Deshalb muss der entfremdete Sohn aus der Stadt zurückkehren und zusammen mit seinem spießigen Bruder, der Teenie-Schwester und der Mutter das Familienunternehmen weiterführen - und alle müssen irgendwie miteinander zurechtkommen. Zwischen verstümmelten Leichen, Galgenhumor und viel Sarkasmus wurde hier fünf Staffeln lang das Genre der Familienserie neu definiert. "Six Feet Under" gewann zwar nicht ganz so viele prominente Preise wie die "Sopranos", erreichte dafür aber höhere Einschaltquoten.
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Im Angesicht des Verbrechens
Eine Serie über die Russenmafia in Berlin hätte auch schief gehen können - was Regisseur Dominik Graf allerdings unter dem unscheinbaren Titel "Im Angesicht des Verbrechens" mithilfe ausgewählter Schauspieler auf die Leinwand gezaubert hat, darf sich unbedingt sehen lassen: In der zehnteiligen Krimi-Serie, die auf der Berlinale 2010 uraufgeführt und später auf Arte gezeigt wurde, tummeln sich Klischees, werden Handlungsstränge fast bis zur Unkenntlichkeit verwoben und Dialoge auf Russisch oder Jiddisch geführt und mit Untertiteln übersetzt. Und trotzdem bleibt die Serie spannend, einfühlsam und vor allem packend realitätsnah bis zum Schluss. Was sowohl an den sorgfältigen Milieustudien als auch an den glänzend agierenden Schauspielern liegt, allen voran Max Riemelt, Marie Bäumer und Mišel Matičević (im Bild v.u.l.). Wie sich die Welten krimineller Clans mit denen der ermittelnden Beamten vermengen, war im deutschen Fernsehen bisher selten so eindrucksvoll zu sehen und erinnert nicht umsonst an die US-Serie "The Wire", die den amerikanischen Kritikern als "beste Serie aller Zeiten" gilt. Nur eben auf deutsch.
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Berlin, Berlin
Die Serie um die sich damals noch in ihren Anfängen wiedervereinigende Hauptstadt und deren quirlige rothaarige Neu-Bewohnerin "Lolle" wurde nicht nur als erste deutsche Serie mit dem Emmy ausgezeichnet, sondern auch mit dem Grimme-Preis für das Buch und mit dem Deutschen Fernsehpreis, der Goldenen Rose von Luzern und nochmal dem Grimme-Preis für Hauptdarstellerin Felicitas Woll (im Bild). Kein Wunder: "Lolle" und ihre Mitbewohner sind frisch, frech, fröhlich, frei - und die Dialoge ausnahmsweise alles andere als dumm. Das ist selten für eine deutsche Vorabend-Serie und stach von 2002 bis 2005 in der ARD so angenehm zwischen anderen Serien mit wesentlich weniger angenehmen jungen Leuten hervor, dass selbst nachfolgende ähnlich überraschend aus dem Trivial-TV herausragende Formate wie "Verliebt in Berlin" (2005 - 2007) mit Alexandra Neldel oder auch "Anna und die Liebe" (2008 - 2012) mit Jeanette Biedermann, beide auf Sat 1, beide ebenfalls in Berlin spielend, nie an diesen Vorläufer heranreichten. Die drei-Sekunden-Comics, in denen ein Zeichentrick-Alter-Ego Lolles Seelenleben widerspiegelt, hätte man sich zwar schenken können. Schauspielerin Felicitas Woll aber, die die Serie beendete, indem sie ausstieg, hat danach nie wieder etwas ähnlich Gutes im TV gemacht. 2013 soll sie wieder in eine Serie einsteigen - als Kommissarin im ZDF.
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Stromberg
Was den 80er Jahren die TV-Serie "Büro, Büro" und später in Großbritannien Ricky Gervais' "The Office" war, hat Christoph Maria Herbst fürs neue Jahrtausend preisgekrönt aktualisiert: Die Mitarbeiter einer Versicherung, deren Abteilungsleiter Stromberg der angeblich schlechteste Chef der Welt sein soll, sind entgegen anderslautender Meldungen derart lebensnah dargestellt, dass es schon fast keine Comedy mehr ist. So gut wie jeder Deutsche, der schon mal in einem Büro gearbeitet hat, erkennt absurde Handlungsmuster, fachliche und soziale Überforderung, schlechte Witze und absurde Karrieren aus dem Arbeitsalltag sofort wieder. Herbsts Verdienst ist es, sie zu verdichten und noch ein bisschen auf die Spitze zu treiben. Aber wirklich nur ein bisschen.
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Danni Lowinski
Annette Frier war bis zu dieser Serie eher als Ulknudel aus der Schillerstraße und ähnlichen halblustigen Formaten bekannt. Seit sie allerdings seit 2010 die "Danni Lowinski" in der gleichnamigen Serie auf Sat 1 spielt, muss man anerkennen: Hier sind Hauptdarstellerin und Serienplot eine äußerst gesunde Verbindung eingegangen. Als ehemalige Frisöse aus einem sozialen Brennpunkt Kölns hat die Serienfigur aus eigenem Antrieb Abitur und Jurastudium gepackt, nur um festzustellen, dass es für Leute wie sie auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt keine Stellen gibt. Desillusioniert, aber unverzagt eröffnet sie ihre eigene kleine Kanzlei, die aus ihr selbst, einem Tisch und einem Stuhl in einer Einkaufspassage besteht, und bietet anwaltliche Beratung für ihresgleichen an - für einen Euro pro Minute. Wie frech, kämpferisch, manchmal mutlos, aber bisweilen auch erfolgreich sich die Serienfigur, die sich nebenbei auch noch um ihren versoffenen und gelähmten Vater kümmern muss, am Rande des Prekariats durchs Leben kämpft, das ist nicht nur spaßig, sondern auch ernsthaft rührend. Weil sowohl Figurenzeichnung als auch Dialoge als auch die 38-jährige Annette Frier selbst glaubhaft und oft ziemlich komisch sind. Ein erfrischendes Stück Fernsehen mitten aus dem Leben, das 2010 beim Deutschen Fernsehpreis als beste Serie ausgezeichnet wurde (im Bild). Im Hintergrund freuen sich die Kollegen der ARD-Lindenstraße nur mäßig für sie mit. Schließlich sind sie schon seit 1985 an Bord - aber so viel langweiliger. Ähnlich erfrischend wie "Danni Lowinski" war in letzter Zeit nur "Doctor's Diary" mit Diana Amft und Florian Fitz.
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Kommissarin Lund
Wer es nicht ganz so lustig mag, ist mit einer anderen Dame gut bedient: Kommissarin Lund ist sozusagen die weibliche Nachfolge von Wallander angetreten. Doch im Gegensatz zu ihrem beliebten schwedischen Kleinstadt-Kollegen (oder etwa dem britischen "Inspector Barnaby") ermittelt die dänische Polizistin so unaufgeregt wie zielstrebig in höchsten Kreisen der Politik, der Justiz und des Militärs - ähnlich wie manchmal die Kollegen in der ebenfalls sehr gelungenen schwedisch-deutschen Koproduktion "Kommissar Beck". Das ist weniger melancholisch-mystisch, dafür näher an der Realität und nicht minder spannend. Die zähe Ermittlerin (im Bild: Sofie Gråbøl) muss das Böse auch nicht immer besiegen - sie muss es nur verstehen. Und mit ihr der Zuschauer. Am gruseligsten sind eben doch die realistischen Geschichten.
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Tatort
Gruselig wird es auch regelmäßig im "Tatort", der am längsten laufenden und aktuell beliebtesten Krimi-Reihe im deutschen Sprachraum. Ursprünglich als Notlösung gedacht - die ARD brauchte Anfang der 70er Jahre als Konkurrenz zur erfolgreichen ZDF-Krimireihe Der Kommissar auch schnell eine eigene Krimireihe -, wurde im Laufe der Jahre aus der Not eine Tugend: Um wöchentlich eine derart aufwändige Produktion stemmen zu können, wurden alle Regionalprogramme der ARD mit einbezogen. Was dem "Tatort" anfangs vorgeworfen wurde, dass er unterschiedliche Kommissare aus diversen deutschen Städten mit den verschiedensten Plots zeigt, gilt inzwischen als unschlagbarer Vorteil der Serie. Vom Münchner Kommissaren-Duo-Urgestein Batic und Leitmayr (im Bild Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl, 2001) über die für ihre komödiantischen Dialoge beliebten Münsteraner Ermittler Axel Prahl und Jan Josef Liefers bis zu Hamburgs Neu-Kommissar Til Schweiger ab 2013: Je unterschiedlicher und stärker durch Mundart und Einzigartigkeit gekennzeichnet die Charaktere sind, desto eher scheinen sich die Deutschen von Usedom über Frankfurt bis Hintertupfing mit den Helden identifizieren zu können, die wöchentlich gegen das Verbrechen ins Feld ziehen. Als wohltuend wird empfunden, dass eine meist auf klassischen Plots basierende Krimi-Serie regelmäßig deutsche Befindlichkeiten, aktuelle Strömungen und auch ein bisschen Gesellschaftskritik mit einbaut. Zur Verdeutlichung der sozialen Verhältnisse wird im Gegensatz zu anderen Serien vergleichsweise oft in monotonen Innenräumen gedreht. Zusammen mit dem Lokalkolorit macht genau das den bahnbrechenden Erfolg der Serie aus: Den "Tatort" schaut der Zuschauer mit einer Mischung aus heimeligem Gefühl, Grusel - und dem Wissen, dass sich hier noch jemand Mühe gibt, fürs Fernsehen neue und möglichst authentische Geschichten zu erzählen.
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Damages
Anwaltsserien gibt es wie Sand am Meer - aber diese fischt in besonders gefährlichem Gewässer: Glenn Close hat schon in diversen Kinofilmen wie "Eine verhängnisvolle Affäre" (1987), "Gefährliche Liebschaften" (1988) oder "Mars Attacks!" (1996) mit ihrer gestrengen Ausstrahlung brilliert - aber immer knapp am Oscar vorbei. Gleich mehrere Auszeichnungen von Emmy bis Golden Globe hagelte es dann 2008 für ihre TV-Rolle als gnadenlos intrigierende Star-Anwältin in der Serie "Damages - Im Netz der Macht". Weil sie sich ein so unverfrorenes Psycho-Gemetzel mit ihrer jungen Anwaltskollegin liefert (im Bild rechts: Rose Byrne - links Jenna Elfman, in der Mitte Glenn Close), dass es eine wahre Freude ist, dabei zuzusehen - für die grauen Zellen.
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Dr. House
Als einzige Krankenhausserie wollen wir nur diese zur Wahl stellen, weil sie so schön mit den Erwartungen bricht - zumindest teilweise: "Dr. House" (Hugh Laurie, im Bild) ist selber krank, immer schlecht gelaunt und schrecklich rechthaberisch. Trotzdem löst er noch die kniffligsten Fälle und heilt die abstrusesten Krankheiten in einem Lehrkrankenhaus in New Jersey. Der zynische und tablettensüchtige Diagnostiker, der zwischendurch auch mal in die Psychiatrie eingeliefert wird, karikierte von 2004 bis 2012 das Bild des ewig verständnisvoll lächelnden Fernseh-Arztes á la Professor Brinkmann oder George Clooney zu Emergency-Room-Zeiten, dass es Millionen Zuschauern eine helle Freude war, dem Misanthropen dabei zuzuschauen: In den USA bescherte die Serie höchste Einschaltquoten, 2007 war "Dr. House" das erfolgreichste Format für RTL.
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Remington Steele
Führende weibliche Mitglieder der Redaktion sind sich einig: Pierce Brosnan ist der schönste Mann der Welt. Allerdings weder aktuell noch zu James-Bond-Zeiten, sondern früher, als "Remington Steele". Das ist zwar ausschlaggebend, aber nicht der einzige Grund, warum die US-Serie, die von 1982 bis 1987 produziert wurde, so gut war: Remington Steele drehte sich um eine Detektivin (Laura Holt, erfrischend gespielt von Stephanie Zimbalist), die einen Mann als Aushängeschild braucht, um in der Branche ernst genommen zu werden. Plötzlich steht ein mysteriöser, unerträglich selbstbewusster, aber durchaus ironisch mit seiner Rolle als halbseidener Traummann spielender Anzugträger vor der Tür, der von einem Kunden für "Remington Steele" gehalten wird, den angeblichen Herr des Hauses. Die eigentliche Chefin beißt in den sauren Apfel - und engagiert den vermeintlichen Chef als lebende Visitenkarte. Was genau das für ein Typ ist, und welchen Dreck er wirklich am Stecken hat, will die Detektivin gar nicht wissen - Hauptsache ist, er sieht gut aus, nimmt die gefragte Identität an, wirkt dabei einigermaßen seriös, zieht Klienten an Land, und stört ansonsten bei der eigentlichen Detektivarbeit nicht weiter. Natürlich geht das nur ab und zu gut, selbstverständlich knistert es auch immer wieder mal zwischen den beiden, die fortan gemeinsam auf Verbrecherjagd gehen. Aber die Serie hatte immer Stil, Wortwitz, zahlreiche Referenzen an Filmklassiker, viel schwarzen und oft trockenen Humor - und wenn Actionszenen, dann waren sie elegant und leicht ironisch. Und dann dieser großartige Hauptdarsteller. Nun gut. Vielleicht war es DIE Krimiserie der 80er Jahre - für Frauen.
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MacGyver
Ein Pendant ganz anderer Bauart: MacGyver. In einem unterirdischen Labor der Regierung kommt es zu einer Reihe mysteriöser Explosionen. Angus MacGyver (im Bild: Richard Dean Anderson) wird zu Hilfe gerufen - und soll nun verhindern, dass ein geborstener Säuretank das Grundwasser verseucht. So und ähnlich lauteten die Arbeitsaufträge von 1985 bis 1992 für den Mann, der mit Schweizer Taschenmesser, Klebeband und Bambusstiel einen nuklearen Sprengsatz entschärft. Oder so ähnlich. MacGyver, der Mann für die schweren und gefährlichen Situationen, vertraut nicht auf Gewalt, sondern auf seine schier unermesslichen Improvisationskünste. Ein echter Abenteurer - dafür liebten ihn die Jungs in den 80er Jahren.
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Raumschiff Orion
Es gibt tatsächlich einen Kollegen, der Raumschiff Orion als Kind auf Kassette aufgenommen hat, um seine Lieblingsserie immer wieder anhören zu können. Einfach nur den Ton. Das waren noch Zeiten. Die erste deutsche Science-Fiction-Serie startete 1966 und galt der ARD als "Straßenfeger" - mit einer Einschaltquote von bis zu 56 Prozent. So beliebt war sie unter anderem deshalb, weil Dietmar Schönherr als Raumschiff-Commander so schön aufmüpfig war gegenüber seinem Vorgesetzten. Wie der revoluzzende Weltraumreisende mit seiner auftoupierten Crew auf dem Grunde des Meeres im "Starlight Casino" tanzte, das war damals so neu, unterhaltsam und anders, dass die Serie bis heute als bahnbrechend gilt. Vieles in der Art folgte nach, wenig war je wieder derart erfolgreich.
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Anna
Zu den besten Jugendserien im deutschen Fernsehen gehört zweifelsohne "Anna" mit der erst kürzlich verstorbenen Silvia Seidel (im Bild, mit Jon Peterson als David, aus "Anna - Der Film"). Weihnachten 1987 avancierte die sechsteilige Sendung im ZDF zu einem der letzten Straßenfeger, der Jung und Alt vor den Bildschirmen versammelte: Im Schnitt 13 Millionen Menschen sahen pro Folge dabei zu, wie die Ballett-Schülerin Anna sich nach einem Unfall aufrappelte, um mit seelischer Unterstützung ihres an den Rollstuhl gefesselten Freundes Rainer (Patrick Bach) doch noch Primaballerina zu werden. Kollege Bach hatte zuvor schon in weiteren Kinder-Weihnachtsserien wie "Silas" die Hauptrolle gespielt, "Timm Thaler" (mit Thomas Ohrner) und "Nesthäkchen" hatten ebenfalls für Begeisterung gesorgt. Doch "Anna" entwickelte den größten Zauber von allen - die deutschen Ballettschulen erlebten einen jahrelangen Boom. Und zwar einen weitaus größeren als Oscar-Gewinner "Black Swan" mit Natalie Portman ihn mehr als 20 Jahre später mit allem Hollywood-Pomp auszulösen vermochte (der Kinofilm stachelte wegen seiner sytlishen Gruseligkeit eher Modedesigner als kleine Mädchen zur Nachahmung an). Die Serie "Anna" aber hatte schon alles, was es braucht, um zum echten Klassiker zu werden: Freche, lebendige Dialoge, eine anrührende Geschichte - und eine ganz und gar zauberhafte Hauptdarstellerin.
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Pumuckl
Selten gab es im deutschen Fernsehen ein schöneres Paar zu sehen als "Meister Eder und sein Pumuckl" - vielleicht die netteste Kindersendung im deutschen Fernsehen. Wie der grantige Schreinermeister Franz Eder (Gustl Bayrhammer, im Bild) in seiner Werkstatt in einem Münchner Hinterhof durch die Begegnung mit einem am Leintopf kleben gebliebenen und dadurch sichtbar gewordenen Klabautermann vom ewigen Junggesellen zum treusorgenden Kobold-Vater avanciert, ist so lustig wie rührend. Ständig stellt der kleine Rotschopf (Hans Clarin lieh ihm eine wunderbar schrille Stimme) irgendetwas an - und Meister Eder muss es ausbaden, weil sein frecher Mitbewohner für andere unsichtbar ist. Zwei Staffeln (1982 und 1989) und insgesamt 52 Folgen lang verzauberte das ungleiche Duo in der ARD kleine und große Herzen. Als die Serie, erdacht von Kinderbuchautorin Ellis Kaut, vorab als Hörspiel im Radio lief (1962 bis 1973), und die letzte Folge damit endete, dass Pumuckl seinen Meister für einen anderen Klabautermann verlässt, empörten sich die kindlichen Zuhörer so stark, dass diese Folge nie wieder ausgestrahlt wurde. Zu Recht.
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Die Muppets
Der berühmteste Frosch der Welt ist ein alter Hase im Showgeschäft: 1955 von Jim Henson als erste Puppe für die damals noch fünfminütige Sendung "Sam and Friends" entwickelt, war "Kermit, der Frosch" seit 1969 auch in der "Sesamstraße" zu sehen - aber erst von 1976 bis 1981 wurde ihm in der "Muppet Show" die Hauptrolle zu teil, die ihn zum Star machte. Darin moderiert der fidele Frosch eine Show vor einem Puppen-Publikum - und hat seine liebe Mühe, dem Chaos Herr zu werden. Nicht nur Miss Piggy (im Bild) ist ihm als wunderbare Parodie auf eine Showdiva dabei eine so schrille wie treue Gefährtin, sondern schier unzählige weitere so irre wie liebenswerte Gesellen, vom trotteligen Komiker Fozzie-Bär über die sarkastischen älteren Herren Statler und Waldorf bis zum blaunasigen Außerirdischen Gonzo treten auf. Ob der Wissenschaftler Prof. Dr. Honigtau Bunsenbrenner, sein MI-MI-Mi-schreiender Assistent Beaker, der geheimnisvolle Dr. Speckschwarte, der singende Hund Rolf, ein zottelhaariger Schlagzeuger namens "Tier" oder "das dreibeinige schreiende Ding": Die Muppet-Show lebt von einer Fülle kreativer Charaktere, die den armen Kermit in jeder Folge 25 Minuten lang fast in den Wahnsinn treiben. Kinder-Spaß für Erwachsene.
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Ren und Stimpy
"Tom und Jerry" waren ja schon nett. Die ewigen Kämpfe und skurrilen Verfolgungsjagden zwischen Katz und Maus (für das Kino produziert von 1940 bis 1967) erhielten sieben Oscars und sechs weitere Oscar-Nominierungen und sind damit die höchstausgezeichnete Animationsserie der Welt. Es folgten "Itchy und Scratchy" bei den "Simpsons", eine fiktive Zeichentrickserie innerhalb des Springfield-Universums, als Tom-und-Jerry-Karrikatur, noch viel blutrünstiger, immer noch Katz und Maus. Auch recht lustig. Den Vogel aber schießen "Ren und Stimpy" ab: Der US-Kindersender "Nickelodeon" ließ von 1991 bis 1994 die Serie von dem kanadischen Künstler John Kricfalusi zeichnen, um ihn nach 19 Folgen zu entlassen. Angeblich, weil die Sendung zu brutal, zu ekelerregend und nicht kindgerecht genug war. Zu spät: Es hatte sich längst eine Fangemeinde gebildet, die von den äußerst skurrilen Charakteren im Retro-Stil nicht genug bekommen konnte. Weitere Folgen wurden von anderen Zeichnern produziert, die letzten aber nie ausgestrahlt. Eine Zeit lang liefen "Ren und Stimpy" auch in Deutschland im Nachtprogramm. Doch wer mitten in der Nacht zwei Folgen hintereinander gesehen hatte, konnte einfach nicht mehr - vor Lachen. In der Tat: Eine Kindersendung ist das mitnichten. Ein astmathischer Chihuahua (Ren) lebt mit einem fetten, dummen Kater (Stimpy) zusammen. Die beiden schrägen Gestalten erleben allerlei Abenteuer in Paralleluniversen diverser Natur, sammeln unheilbare Krankheiten in Gläsern, operieren sich gegenseitig das Hirn raus oder leisten schwachsinnige Dienste in der US-Navy. Man muss wahrlich kein Zeichentrick-Fan sein, um diese beiden abgrundtief hässlichen, unsagbar peinlichen und furchtbar menschenähnlichen Zeitgenossen lustig zu finden - man muss sie einfach lieben. Wenn man schrägen Humor mag, gemischt mit ein bisschen Gesellschaftskritik am US-System, wie sie in der eingebetteten Mini-Serie "Toastbroad Man" durchaus anklingt.
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Mad Men
In der Welt, die diese Serie zeigt, werden Frauen auf Äußerlichkeiten oder ihre Gebährfähigkeit reduziert. Männer müssen erfolgreich sein und möglichst geheime Affären haben - sonst sind sie Loser. Und alle rauchen. Trotzdem geraten die meisten ins Schwärmen, wenn sie von "Mad Men" berichten. Warum zum Teufel wird eine TV-Serie in den Kritikerhimmel gehoben, die von derart reaktionären Menschen bevölkert wird, von denen außerdem eigentlich kein einziger wirklich als Sympathieträger fungieren kann? Weil sie so unglaublich ästhetisch ist. Zum Beispiel: Autos und Drinks, Küchenradios und Bürotelefone - nichts wird dem Zufall überlassen bei den "Men of Madison Avenue", den Werbemenschen der 60er Jahre aus New York. Und dann diese Kleider: Damen tragen Spitztüten-BH und Petticoat oder Cocktaildress, die Herren edle Anzüge - alles hat Stil an dieser Serie, sogar das Drehbuch: Welches Geheimnis die so schweigsame wie umtriebige Hauptfigur Don Draper in ihrem Inneren mit sich herumträgt, wird kaum gelüftet. Warum seine brave blonde Hausfrau plötzlich mit irrem Blick aus dem Fenster nach Vögeln schießt, wird erst mal nicht verraten. Und warum die hübschen jungen Frauen in der Werbeagentur sich reihenweise von ihren Kollegen erniedrigen lassen, versteht man nur, weil die Serie eben auch den damaligen gesellschaftlichen Kontext betrachtet. Genau darin liegt das Geheimnis von "Mad Men": In den frühen 60er Jahren, als Rassenhass, Homophobie und Sexismus grassierten, da schien die Welt noch einfach zu sein - aber sehr schwer zu ertragen. Es ist ein gemischtes Vergnügen, sich auf die gebrochene Nostalgie der Serie einzulassen, weil man am Ende heilfroh sein kann, dass diese Zeiten vorbei sind - so optisch wertvoll sie uns heute auch erscheinen. Und weil es so schön war, steht der nächste Nostalgie-Trip schon vor der Türe: "Boardwalk Empire" zeigt das Atlantic City der 20er Jahre zur Zeit der Prohibition - und wurde bereits mit Golden Globes und Emmy-Nominierungen überschüttet. Die Idee zur Serie hatte "Sopranos"-Macher Terence Winter, Martin Scorsese drehte die Pilotepisode, in USA wird gerade die dritte Staffel produziert. Zeitreise zieht offenbar. In Deutschland allerdings bisher nur im Bezahlfernsehen.
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Tagesschau
Auch dies ist eine Serie, die uns sehr ans Herz gewachsen ist: Ob Dagmar Berghoff einem minutenlangen Lachanfall wegen eines eigenen Versprechers erliegt ("WC-Turnier") oder Susanne Daubner grinsend versucht, den durchs Bild rennenden Putzmann zu ignorieren - die hochseriösen Ladies des Öffentlich-Rechtlichen machen ihren Job einfach am besten. Anne Will katapultierte diese ganz besondere Verbindung von Humor und harten News schon zur angesehenen Polit-Talkerin, Judith Rakers (im Bild) serviert auf so angenehme Weise noch die unangenehmsten Nachrichten des Tages, dass sie inzwischen in diversen Unterhaltungsshows zu Hilfe gerufen wird, wo sie sich aber nicht ansatzweise so gut schlägt wie in der guten alten 20-Uhr-Schiene im Ersten. Seit 1952 wird die Tagesschau ausgestrahlt, seit 1970 in Farbe. Anfangs noch nicht täglich, inzwischen schauen bis zu zehn Millionen Zuschauer zur besten Sendezeit dabei zu, wie in exakt 15 Minuten die Welt erklärt wird. Das hat seinen Reiz, gerade weil es so zuverlässig daherkommt. Auf die meistgesehene Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen kann man bauen - und auch darauf, dass immer wieder mal eine lustige Panne passiert, die dann eben auch alle gesehen haben. Sehr lohnenswert.