Und nochmal Gottschalk, diesmal in einer anderen Konstellation: Die Art und Weise, wie "Thommy" sich 1998 bei "Wetten, dass..?" geradezu angeekelt von "Harry" und seiner Brustbehaarung abwendet, ließ schon damals nicht vermuten, dass Harald Schmidt und Thomas Gottschalk einmal richtig dicke Freunde werden würden.
Dass sich diese zarte Abneigung im Jahre 2012 aber in ausgewachsenen Zoff verwandeln würde, war damals höchstens zu erahnen: Als "Gottschalk live" in der ARD und die "Harald-Schmidt-Show" bei Sat 1 im Frühjahr 2012 um die hintersten Plätze in der Zuschauergunst buhlten, hatte Gottschalk getwittert: "Lieber Harald, spiele diese Woche nur vor Testpublikum, aber habe dabei immer noch mehr Zuschauer als Du. Gruß Thomas." Kurz vor dem Start seiner neuen Show sagte Gottschalk der Bild-Zeitung über den Kollegen Schmidt: "Quotentechnisch braucht er mich derzeit mehr als ich ihn. Ich helfe ihm, wo ich kann. Aber im Moment denke ich erst einmal an Montag, 19.20 Uhr, wenn's für mich in der ARD losgeht. Falls ich demnächst aber zu viele Zuschauer haben sollte, trete ich gerne ein paar an ihn ab."
Dazu sollte es nicht mehr kommen: Zwei Wochen nachdem Sat 1 das Ende der "Harald-Schmidt-Show" verkündet hatte, ließ auch die ARD wissen, dass sie sich von Gottschalk trennen werde. Hochmut kommt eben doch immer wieder mal vor dem Fall. Schmidt kommentierte später den Wechsel Gottschalks zum "Supertalent", befragt danach, ob er selbst ein ähnliches Angebot auch angenommen hätte, gewohnt ironisch: Er sitze zwar grundsätzlich gerne neben Dieter Bohlen. "Aber das Format, bei dem jetzt Thommy sein Assistent wird, ist so fantastisch, das würde ich nicht anrühren. Da ist für mich kein Platz." Recht hat er.
Und für den ausnahmsweise so unsportlichen Gottschalk gibt es noch einen halben Minuspunkt, was Kollegialität angeht. Damit wäre sein Punktestand wieder auf Null.