Zum Tod von Theo Sommer:Der Weltbürger

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Der Journalist 2010 in Hamburg an seinem Schreibtisch in der "Die Zeit"- Redaktion. (Foto: Maurizio Gambarini/picture alliance / dpa)

Theo Sommer war ein Vordenker bundesrepublikanischer Politik. Die Wochenzeitung "Die Zeit" hat ihrem langjährigen Chefredakteur viel zu verdanken.

Von Willi Winkler

Kaum jemand konnte den Hanseaten besser darstellen als der stets makellos gekleidete Theo Sommer von der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit, der mit seinem Herausgeber, dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt, holzgetäfelt bei einem Whisky die Weltlage im Schatten der Atombombe erörtert. Doch für den langjährigen Zeit-Mitarbeiter Klaus Harpprecht war Sommer gar kein richtiger Hamburger, sondern entsprach einem Typ, den der Dichter Eduard Mörike besungen hatte: "Er ist eine/Von den freundlichen Naturen,/Die ich Sommerwesten nenne./Denn sie haben wirklich etwas/Sonniges in ihrem Wesen.(...) Haben manchmal hübsche Bäuche/Und ihr Vaterland ist Schwaben." Harpprecht meinte das mit der Sommerweste keineswegs als Kompliment, der Neid auf den weitausstrahlenden Ruhm des Kollegen formulierte da erkennbar mit.

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:"Die Zeit bleibt, wir vergehen"

Der langjährige "Zeit"-Chefredakteur, Theo Sommer, wird 90. Wie es ist, mehr als 60 Jahre lang bei der selben Zeitung zu arbeiten, was ihn am Prozess des Schreibens fasziniert und ob er jungen Menschen den Beruf noch empfehlen würde.

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