An diesem Freitag verschickte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) eine Mitteilung. Sie begann mit dem Satz: "Mehmet Kurtulus wird seine Rolle als verdeckter Ermittler Cenk Batu im Hamburger Tatort fortführen und zwei weitere Filme drehen."
Eine seines Einsatzes: Mehmet Kurtulus steigt beim "Tatort" aus.
(Foto: dpa)Am Ende werden Thomas Schreiber und Christian Granderath zitiert, der eine Leiter des Programmbereichs Fiktion und Unterhaltung beim NDR, der andere Leiter der Abteilung Film, Familie und Serie, kurz: der Fiktion-Chef im Hamburger Funkhaus. Schreiber wie Granderath drücken ihr Bedauern aus. Was der NDR nach PR-Lehrbuch verbreitete, ist der Tatort-Ausstieg des Schauspielers.
Für die ARD ist das insofern schlecht, als Kurtulus in der Figur Cenk Batu eine spektakuläre Alternative zu den anderen Ermittlerteams war. Die Krimis mit ihm sind härter, schneller, kompromissloser. Vielleicht auch eitler, aber bitte.
Der 38-Jährige Kurtulus hat konsequent gehandelt. Schon 2008, als er die Rolle des Undercover-Bullen übernahm, deutete er an, sich nicht für lange Zeit an die erfolgreichste Krimireihe des deutschen Fernsehens binden zu wollen. Kurtulus hatte Granderath im September 2010 informiert, da war Granderath gerade erst ein paar Tage für den Fernsehfilm des NDR verantwortlich. Die letzten beiden Folgen mit Cenk Batu werden 2011 gedreht, das heißt, der NDR braucht für 2013 einen neuen Tatort-Fahnder.
Mehmet Kurtulus, der in der Türkei geboren wurde und in Deutschland aufwuchs, der in Kinofilmen von Fatih Akin (u.a. Getürkt, Gegen die Wand) und Doris Dörrie (Nackt) zu sehen war, soll wohl sinngemäß gesagt haben: Er surfe gerne an vielen Stränden, und der Strand Tatort sei nun abgesurft. Das wäre eine ziemlich coole Erklärung, die dem Tatort eigentlich gut steht.