Dass Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl als Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr aufhören werden, war schon länger bekannt – und wurde entsprechend angemessen betrauert, vielleicht auch benölt. Nun steht ein Nachfolger fest: Der Schauspieler Carlo Ljubek wird neuer Münchner „Tatort“-Kommissar. Von 2026 wird er in der ARD-Serie als Kriminalhauptkommissar Nikola Buvak ermitteln, wie der Bayerische Rundfunk (BR) am Montagabend mitteilte. Ferdinand Hofer bleibt demnach als Kriminaloberkommissar Kalli Hammermann im Team der Münchner Mordkommission. Der erste Fall soll voraussichtlich Ende 2025 gedreht werden.
BR: Tradition kroatischer und bayerischer Wurzeln fortführen
Ljubek hat eine Geschichte in der Stadt. Mit 16, so erzählt er das selbst, ist er nach München zu seinem Vater gezogen und hat beim TSV 1860 Fußball gespielt. Später studierte er an der Otto-Falckenberg-Schule Schauspiel. Nach der Ausbildung arbeitete er am Schauspiel Köln und am Schauspielhaus Hamburg. Parallel begann er, Filme und Serien fürs Fernsehen und für Streaming-Dienste zu drehen. Zuletzt spielte er unter anderem in der Netflix-Serie „Schlafende Hunde“ von Stephan Lacant und Francis Meletzky oder im Kinofilm „Alle die du bist“ von Michael Fetter Nathansky. Auch im Münchner „Tatort“ war er schon einmal dabei – 2024 in der Folge „Das Wunderkind“ spielte er sehr eindringlich einen Vater, der nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis um jeden Preis seinen Sohn von den Pflegeeltern zurückhaben will, was das Kind tief verstört. Was Ljubek in einer großen Hauptrolle kann, sah man zum Beispiel in Caroline Links ZDF-Serie „Safe“. Als Kinderpsychologe Tom, der Buben unterschiedlichen Alters therapiert, war Ljubek beides, eine reflektierte und einfühlsame Person in den Sitzungen und – interessante Mischung – ein eher heiterer, leicht verpeilter Mensch in seinem Privatleben. Interessant wird nun, wie die BR-Redaktion in den kommenden Monaten Ljubeks Rolle anlegt, wie viel er zeigen kann, jenseits des stillen oder melancholischen Typen, als der er oft besetzt ist.
"Schlafende Hunde" auf Netflix:Bloß nicht aufwecken
In "Schlafende Hunde" will ein ehemaliger Kriminalpolizist einen alten Fall wieder aufrollen. Die Netflix-Serie ist top besetzt, das Drehbuch gewieft, und das Ergebnis ist doch nicht besser als ein langer "Tatort".
Freude herrscht jetzt über das permanentere Engagement: „Tatort-Kommissar in München, das ist eine große Ehre und schöne Herausforderung“, wird Ljubek in der BR-Meldung zitiert. Er kehre damit auch in eine von seinen „so vielen Heimaten“ zurück. Die zuständige BR-Programmbereichsleiterin Bettina Ricklefs sagte: „Wir freuen uns sehr, einen so erfahrenen und charismatischen Schauspieler wie Carlo für die Rolle des neuen Hauptkommissars Nikola Buvak gewonnen zu haben.“ Ebenso großartig sei es, dass Ferdinand Hofer für Kontinuität in der Landeshauptstadt sorge. Freudig stimme sie, dass man damit die Tradition kroatischer und bayerischer Wurzeln bei den Ermittlern fortführe.
Batic und Leitmayr sind laut BR noch fünf Mal im „Tatort“ zu sehen. Der 100. Fall, der in der Saison 2025/26 gezeigt werden soll, wird ihr letzter sein.