Talkshows und Politmagazine:Jauch und der Rest: Der Preis ist heiß

Renommierte Sendungen von ARD und ZDF offenbaren enorme Kostenunterschiede. Am teuersten: Günther Jauch und "Monitor".

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Günther Jauch übernimmt Anne Wills ARD-Talk

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Günther Jauch: 4487 Euro pro Minute

Günther Jauch hat gut lachen. Er steigerte in den vergangenen Jahren unaufhörlich seinen Marktwert durch viele Auftritte im Privatsender RTL, was die ARD nicht hinnehmen wollte. Schließlich arbeitete  Jauch in jungen Jahren fürs System. Und so holt das Erste den journalistischen Entertainer für die Sonntagstalkshow zurück - als Nachfolger von Anne Will. Die Produktion wird Jauchs Firma I & U TV mit jährlich 10,5 Millionen Euro vergütet - das macht 4487,18 Euro pro Minute. Das ist ein Spitzenpreis, ein schöner Griff in die Schatulle mit dem Gebührengeld..

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Die unabhängige Kommission KEF ermittelte vor einigen Monaten wie gehabt die Finanzlage von ARD und ZDF. Die Ergebnisse sorgen für viel Diskussion bei den Öffentlich-Rechtlichen, zum Beispiel, wenn es um die unterschiedlichen Kosten von Sendungen geht. Hier würden "Äpfel mit Birnen" verglichen, sagt etwa ARD-Vorsitzender Boudgoust. Und doch überrascht die große Spanne zwischen den einzelnen Shows. Und es wird im Nachhinein klar, wie abgehoben das Salär für Meister Jauch ist.

Sandra Maischberger: 1552 Euro pro Minute

Sie macht es am günstigsten unter den Talk-Größen des Öffentlich-Rechtlichen: Sandra Maischberger. Die Frau, die mal bei Spiegel-TV und bei Sat 1 war, ist dienstags mit Menschen bei Maischberger in der ARD zu sehen.

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Maybrit Illner: 1893 Euro pro Minute

Jeden Donnerstag ist Maybrit Illner im ZDF live zu sehen. Ihre Sendung heißt nicht mehr Berlin Mitte, sondern aus naheliegenden Gründen Maybrit Illner. Auch ihr Minutenpreis erscheint im Vergleich günstig.

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Johannes B. Kerner, 2002 Euro pro Minute

Eine Zeitlang schien Johannes B. Kerner unersetzbar zu sein beim ZDF. Was moderierte er nicht alles weg! Fußballländerspiele, Jahresrückblicke, Kochsendungen und natürlich eine Talkshow. Die ließ er von einer Firma des Spiegels produzieren, der er kreativ zur Hand ging. Mit 2002 Euro pro Minute hielt sich die Wortmaschine noch im Rahmen. Inzwischen ist Kerner bei Sat 1.

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Reinhold Beckmann, 2225 Euro

Er verbreitet in der Regel Wohlfühl-Atmosphäre und gönnt den Gästen Glamour: ARD-Moderator Reinhold Beckmann. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) durfte im Dezember im Hamburger Studio seine Afghanistan-Ideen präsentieren.

Irgendwie ist der Montags-Talk aber recht teuer geraten.

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Frank Plasberg, 2908 Euro pro Minute

Na gut, es kommen immer viele Gäste, und es gibt gemeine kleine Einspielfilme, mit denen Frank Plasberg sein Hart aber fair aufpeppt. So kommt es womöglich zum stolzen Minutenpreis von fast 3000 Euro. Seit Oktober 2007 ist er mit dem Talk im Abendprogamm der ARD, nachdem er sich zuvor jahrelang im Dritten Programm des WDR probiert hatte.

Inzwischen wirkt Plasberg zuweilen müde. Vielleicht auch, weil er immer verteidigen muss, dass seine Sendung einer einheitlichen Programmierung der Tagesthemen im Wege steht.

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Anne Will, 3164 Euro pro Minute

Sie ist die Queen unter den deutschen Talkshow-Moderatoren, was sich auch am Spitzenpreis pro Minute zeigt: Anne Will. Jeden Sonntag bereitet die Journalistin nach dem Krimi in der ARD ein Thema auf.

Auch bei Spezialsendungen ist sie im Einsatz, hier im Januar mit Bundespräsident Horst Köhler. Es ging um Hilfe für Haiti.

Den Wirtschaftsspezialisten der KEF blieb nicht verborgen, dass die teuersten Produktionen mehr als das Doppelte der günstigsten kosteten. Wörtlich: "Es zeigen sich stabile Kostenstrukturen, jedoch auf stark unterschiedlichem Niveau. Bemerkenswert ist dieser Kostenunterschied angesichts vergleichbarer Sendeformate." Das dürfte vor allem für Anne Will und Maybrit Illner gelten.

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Thomas Kausch, MDR/Axel Berger

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Fakt, 3284 Euro pro Minute

Bei den Politik-Magazinen des Fernsehens ist Fakt vom MDR in Leipzig die preisgünstigste Sendung. Als Moderator haben die Ostdeutschen Thomas Kausch gewonnen, der mal beim ZDF war und dann das journalistische Gesicht von Sat 1 werden sollte. Foto: MDR

Claudia Schick, BR/Foto Sessner

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Report München, 3339 Euro pro Minute

Der Report aus München (Moderation: Claudia Schick) bereichert die ARD-Palette seit langem um eine konservative Note. Der Minutenpreis des Angebots aus dem Bayerischen Rundfunk liegt im Vergleich ziemlich weit unten. Foto: BR

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Frontal 21, 3377 Euro pro Minute

Die TV-Journalistin Hilke Petersen prägt mittlerweile das Gesicht des ZDF-Magazins Frontal 21. Ganz billig ist die Sendung nicht, aber immerhin wartet sie hin und wieder mit Exklusivware auf.

Foto: dpa

Silke Böschen, rbb/Jenny Sieboldt

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Kontraste, 3486 Euro pro Minute

Die Sendung Kontraste (Moderation: Silke Böschen) hat sich früher mit deutsch-deutschen Themen beschäftigt - damals, als es noch das ZDF-Magazin gab. Verantwortlich ist der Rundfunk Berlin-Brandenburg, auch für den Minutenpreis von fast 3500 Euro. Foto: rbb

Fritz Frey, SWR/Monika Werneke

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Report Mainz. 4067 Euro pro Minute

Immer wieder mal merkt Report Mainz (Moderation: Fritz Frey) mit Enthüllungsgeschichten auf. Das hat seinen Preis. Die Sendung des Südwestrundfunks überschreitet bei den Kosten die 4000er Marke. Foto: SWR

Sonia Mikich, WDR/Klaus Görgen

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Monitor, 5009 Euro

The Winner takes it all: Monitor aus dem Hause des WDR (Moderation: Sonia Mikich) treibt im Verhältnis am meisten Aufwand. Das Magazin hat sich einen Ruf als bärbeißig erworben, was wohl mit dem früheren Moderator Klaus Bednarz zusammenhängt. Der Minutenpreis von mehr als 5000 Euro ist Spitze.

Bei der Beurteilung der Politmagazine fiel den Prüfern der KEF auf, dass die Kosten im Vergleich zu 2003/2004 um durchschnittlich 26 Prozent zugenommen haben. Foto: WDR

Anja Reschke, NDR/Dirk Uhlenbrock

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Panorama, 3401 Euro

Im Juni 1961 entstand Panorama - als erstes Politmagazin des deutschen Fernsehens. Es hat immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Mal stoppte Oskar Lafontaine vier Minuten vor Sendung einen kritischen Beitrag über ihn, dann wieder verschwand ein prekärer Originalbeitrag über einen bayerischen Staatsschutzchef. Kostenmäßig liegt das NDR-Werk (Moderation: Anja Reschke) im Mittelfeld.

Foto: NDR

© sueddeutsche.de/berr
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