"Rettungsringe aus Blei", sagt Theodoros Paraskevopoulos, "die wollen wir nicht haben." Paraskevopoulos ist Syriza-Mitglied und Wirtschaftsberater der Regierung Tsipras. Bei Günther Jauch übernimmt er die Rolle des griechischen Raubeins - und wettert zuverlässig gegen Spardiktat und Reformforderungen. Statt immer neuer Kreditpakete für Athen hält er einen Schuldenschnitt für angezeigt, allerdings für politisch nicht durchsetzbar.
Paraskevopulos kontert den Vorwurf, dass allein Athen die Verhandlungen mit den Gläubigern von Europäischer Zentralbank (EZB), EU-Kommission und IWF blockiere: "Griechenland hat sich sehr weit bewegt und einige Schritte vorgeschlagen, die den Wahlversprechen von Syriza eigentlich widersprechen."
Damit hat der Syriza-Berater recht. Im Wahlkampf fiel die Partei neben dem gutaussehenden und eloquenten Alexis Tsipras vor allem durch teure und populäre Versprechen auf. Privatisierungen sollten gestoppt, Rentenkürzungen und Mindestlohn zurückgedreht werden. Nach einigen Monaten auf der Regierungsbank ist die Partei nun teilweise umgeschwenkt. Privatisierungen laufen wieder an, ein versprochenes, milliardenschweres Investitionsprogramm liegt auf Eis.
Für die Verhandlungen diese Woche fordert Paraskevopoulos, dass die Unterhändler auf die Worte von IWF-Chefin Christine Lagarde hören. Die hatte sich zuletzt gewünscht, endlich mit Erwachsenen verhandeln zu können. Davon, dass Lagarde damit eigentlich auf die Vertreter Griechenlands angespielt hatte, wollte Paraskevopoulos bei Günther Jauch aber nichts wissen.