Studie:Süßes und Zeitschriften

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Die Kinder-Medien-Studie 2019 untersucht: Wie viel Taschengeld bekommen Kinder und Jugendliche im Vergleich zu 2017? Wofür geben sie ihr Geld aus? Und wie viel Zeit verbringen sie im Internet und in sozialen Netzwerken?

Kinder in Deutschland müssen mit weniger Taschengeld als noch vor zwei Jahren auskommen. Das geht aus einer repräsentativen Studie im Auftrag von sechs Zeitschriftenverlagen über das Konsumverhalten von Heranwachsenden hervor, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Hinweise für weniger Konsum bei Kindern sehen die Experten aber nicht. Stattdessen gehen sie davon aus, dass Familien zunehmend Handyverträge oder digitale Käufe für ihre Kinder abschließen, Filmdownloads, In-App-Käufe oder Computerspiele etwa. 20,52 Euro bekamen Kinder monatlich im Schnitt. Das sind laut Kinder-Medien-Studie 2019 rund vier Euro weniger als noch vor zwei Jahren. Acht von zehn Kindern heben ihr Erspartes der Studie zufolge nicht lange auf, sie geben das Geld am liebsten gleich wieder aus. Bevorzugt für Süßigkeiten und Zeitschriften. Während Jungen vor zwei Jahren im Schnitt noch deutlich mehr Taschengeld als Mädchen bekamen, hat sich die Kluft inzwischen verkleinert. Für die Studie wurden Konsum- und Freizeitvorlieben von Kindern im Alter von vier bis 13 Jahren untersucht. Eine große Mehrheit der Kinder schaut in ihrer Freizeit Filme und Serien im Fernsehen, gleichzeitig werden Streaming-Angebote im Internet immer interessanter. Besonders die älteren Kinder begeistern sich für Plattformen wie Spotify oder Youtube. Oft werden dabei die Abos der Eltern genutzt. Mehr als die Hälfte der zehn- bis 13-Jährigen konsumiert Streamingdienste mehrmals pro Woche. Im Vergleich zum Vorjahr nahm das Konsumverhalten in allen Altersgruppen zu. Auch in der Kommunikation mit Freunden sind Kinder zunehmend digital unterwegs. 70 Prozent der 6- bis 13-Jährigen gaben an, Textnachrichten zu schreiben. Dabei nutzen 55 Prozent der Jungen und Mädchen Whatsapp, 13 Prozent Instagram. Wichtiger ist den Heranwachsenden im Austausch miteinander nur der Griff zum Hörer - neun von zehn Kindern telefonieren mit ihren Freunden.

Was die Balance zwischen digitaler und analoger Welt angeht, sind die Studienmacher nicht alarmiert: Zwar schaut fast jedes zweite Kind regelmäßig Youtube oder surft im Internet, Aktivitäten mit der Familie und Spielen im Freien bleiben aber hoch im Kurs. Rund acht von zehn Kindern spielen in ihrer Freizeit im Freien, 89 Prozent treffen sich mehrmals in der Woche mit Freunden. Auftraggeber für die Untersuchung waren die Verlagshäuser Blue Ocean Entertainment, Egmont Ehapa Media, Gruner + Jahr, Panini Verlags GmbH, Spiegel-Verlag und der Zeit Verlag. Dafür wurden insgesamt etwa 2500 Interviews mit Kindern und Eltern geführt.

© SZ vom 07.08.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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