Erst gegen Schluss kam die Rede auf Gütersloh, auf die schamlose Geldgier der Bertelsmänner, die Millionen in der Hoffnung auf noch viel mehr Millionen für das kalligrafische Kunstwerk von Konrad Kujau springen ließen, denn es war doch der originale Führer Hitler, der da aus den unlesbaren Kladden von seinen Blähungen sprach und davon, dass er im Grunde seines Herzens den Juden nichts Böses wollte. Der Stern druckte 1983 diese angeblichen Tagebücher und ruinierte seinen Ruf.
Vergangenheitsbewältigung:Sex und Nazis
Kurz vorm Sturz: Die Pressekonferenz am 25. April 1983, bei der die "Stern"-Chefs die vermeintlichen Hitlertagebücher präsentierten.
(Foto: Helmuth Lohmann/AP)Hitlers Tagebücher waren für den "Stern" erst Scoop, dann Skandal. Eine Tagung zeigt nun, was der über die damalige Journalistengeneration verrät.
Von Willi Winkler
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