Der Entertainer und Produzent Stefan Raab wird den nächsten Vorentscheid für den Eurovision Song Contest (ESC) mit organisieren. Das haben ARD, NDR und RTL am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt gegeben und angekündigt, am Donnerstagvormittag weitere Details und ein genaues Konzept vorzustellen. Der Eurovision Song Contest 2025 findet in Basel in der Schweiz statt. Laut RTL wird der Moderator am Donnerstag zusammen mit Christine Strobl (Programmdirektorin der ARD), Frank Beckmann (NDR-Programmdirektor) und Inga Leschek (RTL) an der Pressekonferenz zum deutschen ESC-Vorentscheid teilnehmen.
Raab und der ESC haben eine lange gemeinsame Geschichte: Mit seinem Namen ist vor allem der Sieg von Lena Meyer-Landrut („Satellite“) in Oslo im Jahr 2010 verbunden. Als Juryvorsitzender der Castingshow bestimmte er sie als deutsche Vertreterin unter 300 Bewerberinnen und Bewerbern. Damit holte sie den Wettbewerb nach Deutschland. Der ESC 2011 in Düsseldorf war vorerst der letzte, an dem der Moderator und Produzent führend mitwirkte. Lena trat dabei erneut an und errang den zehnten Platz. „Das Eurovision-Song-Contest-Finale 2011 in Deutschland war der absolute Höhepunkt meiner ESC-Karriere“, sagte Raab danach dem Branchendienst Kress-Report.
Von einem Erfolg konnten die Verantwortlichen zuletzt nur träumen
2012 saß er noch einmal beim deutschen Vorentscheid Unser Star für Baku in der Jury. Auch andere Schützlinge von Raab schlugen sich erfolgreich beim ESC, etwa Max Mutzke. Raab selbst erreichte als Sänger auf der Bühne im Jahr 2000 mit „Wadde hadde dudde da?“ den fünften Platz. Während der Pandemie-Jahre initiierte er den „Free European Song Contest“ – gewissermaßen als Trostpflaster für die ausgefallene Show.
Die fast durchweg schlechten Platzierungen der deutschen Sängerinnen und Sänger beim ESC haben in den vergangenen Jahren für Ratlosigkeit beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesorgt. Der zwölfte Rang, den der Sänger Isaak in diesem Jahr in Malmö errungen hat, ist verglichen mit den vielen letzten und vorletzten Plätzen noch eine respektable Leistung. 2018 schaffte Michael Schulte den vierten Platz. Von einem solchen Erfolg konnten die Verantwortlichen zuletzt nur träumen.
Für den kommenden ESC wird laut dpa der NDR als federführende Anstalt der ARD mit dem Privatsender RTL zusammenarbeiten. Eine solche Kooperation gab es zuletzt 2012.