Spielfilmtipps:Mamma Mia!

Alejandro Jodorowsk

Für das nie realisierte Filmprojekt Dune hatte der Schweizer Künstler H.R. Giger bereits Konzeptzeichnungen wie diesen futuristischen Palast entworfen.

(Foto: H. R. Giger)

Schwer zu widerstehen ist den Klassikern von Abba ebenso wie dem herrlich ekligen "Blob": Welche Spielfilme sich in diesen Tagen lohnen.

Von Johannes Nebe

Mamma Mia!

Wolkenloser Himmel, glitzerndes Meer, die Idylle einer abgeschiedenen griechischen Insel: in dieser paradiesisch-kitschigen Szenerie will Protagonistin Sophie (Amanda Seyfried) ihren Freund heiraten und ist ganz nebenbei noch auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater. Drei Liebhaber ihrer Mutter kommen infrage, die sie alle zur Hochzeit einlädt. Besagte Mutter (Meryl Streep) ist damit heillos überfordert: Als sie ihre ehemaligen Lover wiedersieht, singt sie den titelgebenden Klassiker von Abba: "Mamma Mia! Here we go again. My my, how can I resist you?" Der bei diesem Musical aufkommenden guten Laune und plötzlicher Urlaubssehnsucht zu widerstehen, ist genauso schwierig, wie nicht bei zitiertem Abba-Song mitzusingen. Wer Romantik lieber in einer klassischen Liebesgeschichte sucht: William Shakespeares Romeo & Julia, RTL 2, Samstag, 20.15 Uhr.

Musical, ZDF Neo, Samstag 20.15 Uhr

Gone Girl ...

... Das perfekte Opfer: Bereits ein Jahr nach Veröffentlichung der Romanvorlage begannen die Dreharbeiten zur Buchverfilmung. In den Hauptrollen: Ben Affleck und Rosamund Pike als Nick und Amy, zwei ehemalige Journalisten und ein nach außen hin perfektes Ehepaar. Doch die Protagonisten tragen sinnbildlich Masken, hinter denen sie ihre angestaute Frustration verstecken. An ihrem fünften Hochzeitstag verschwindet Amy, ausgerechnet ihr scheinbar perfekter Ehemann wird verdächtigt. Ein fesselndes Gewirr aus Schuldzuweisungen und Grausamkeiten. Eine Journalistin, die hingegen noch aktiv im Dienst ist, verfolgt man in Border Run - Tödliche Geheimnisse (Das Erste, Nacht zu Sonntag, 2.15 Uhr): Sofie Talbert (Sharon Stone) taucht ein in die finstere Welt der professionellen Schleuser an der mexikanischen Grenze.

Krimidrama, Pro Sieben, Samstag 20.15 Uhr

Der Blob

Einen ulkig klingenden und wenig furchteinflößenden Namen hat er ja schon, dieser Blob. Doch der Schein trügt, kreischend fliehen die Menschen vor der gallertartigen Masse, die durch einen Meteoriten auf die Erde gekommen ist und alles auf ihrem Weg töten will. Das Motiv? Bleibt unerwähnt. Eine Charakterisierung der Schreckensgestalt muss möglichst ekelerregenden Bildern weichen - ähnlich makaber und trotzdem spannend war das schon im Original aus dem Jahr 1958, daran ändert sich auch in dieser Neuverfilmung aus den Achtzigern nichts. Menschheitsbedrohende Wesen gibt es auch in Pacific Rim: Uprising zu fürchten (RTL, Sonntag, 20.15 Uhr). Die kommen aber nicht aus dem Weltall, sondern aus dem Pazifik, sind weniger gallertartig und mehr reptiloid. Bildgewaltig, aber trotzdem stumpfe Hau-Drauf-Action.

Horror, Tele 5, Sonntag, 22.25 Uhr

Jodorowsky's Dune

Ein Wüstenplanet namens Arrakis, bewohnt von riesigen Würmern, die sich versteckt unter den Sanddünen bewegen. Von diesem skurrilen und lebensfeindlichen Schauplatz handelt Frank Herberts Epos Dune. 1975 wollte der Regisseur Alejandro Jodorowsky den Science-Fiction-Klassiker ins Medium Film übersetzen: mit einer Laufzeit von zehn Stunden, die Filmmusik sollten Pink Floyd und Magma komponieren. Doch die Geldgeber zogen sich zurück, das bevorstehende Magnum Opus Jodorowskys wurde vor seiner Vollendung aufgegeben. In dieser Dokumentation über das Scheitern des Projekts sitzt er nun in seinem vollgestellten Arbeitszimmer, der Chilene, der vor allem für seine surreal-abstrakten Kunstfilme wie The Holy Mountain berühmt ist. Ein tiefer, nachklingender Seufzer eines Visionärs ist diese Doku.

Dokumentation, Arte, Nacht auf Sonntag 1.55 Uhr

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