Es ist die Art von Trennung, über die sich niemand wundert. Die Beziehung galt vom ersten Tag an als dysfunktional, eine fixe Idee, nicht mehr. Seit Mittwochvormittag ist es offiziell: Nikolaus Blome verlässt den Spiegel - "in gegenseitigem Einvernehmen", wie der Verlag erklärt. Damit hat Blome den gescheiterten Chefredakteur Wolfgang Büchner, der den früheren Bild-Vize gegen den Widerstand der Redaktion als Mitglied der Chefredaktion und Leiter des Berliner Hauptstadtbüros installierte, um ein halbes Jahr "überlebt". Ein Nachfolger für Blome steht noch nicht fest.
In einer Art "Frühjahrsputz" bereinigt Chefredakteur Klaus Brinkbäumer das Spiegel-Impressum damit um die zweite Personalentscheidung seines Vorgängers: Anfang April degradierte er schon Clemens Höges vom stellvertretenden Chefredakteur zum Autor im Auslandsressort. Und am Mittwoch folgte gleich die dritte: Nach SZ-Informationen hat auch der frühere Spiegel Online-Chef Rüdiger Ditz, von Büchner zum geschäftsführenden Redakteur und Leiter des verhängnisvollen "Projekts Eisberg" gemacht, das Unternehmen verlassen. Ein Verlagssprecher wollte diese Personalie auf SZ-Anfrage nicht kommentieren.