Jugendportal:"Spiegel" stellt bento ein

Mit bento ist im Herbst Schluss. (Foto: Jessy Asmus)

Aus wirtschaftlichen Gründen wird es im Herbst mit dem Jugendportal vorbei sein. Der Verlag gibt die junge Zielgruppe jedoch nicht auf.

Vor kurzem noch hat das Portal einen Relaunch bekommen, aber es half nichts. Im Herbst stellt der Spiegel sein Jugendangebot bento aus wirtschaftlichen Gründen ein. Das teilte der Verlag am Mittwoch mit. Von der Auflösung sind demzufolge 16 Redakteurinnen und Redakteure betroffen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen möglichst vermieden werden, heißt es.

"Es ist großartig, wie schnell, mutig und professionell die jungen Redakteurinnen und Redakteure die Marke bento aufgebaut und mit Leben gefüllt haben", so Stefan Ottlitz, Leiter der Produktentwicklung beim Spiegel. "Umso schmerzhafter ist es zu sehen, dass trotz dieses großen Engagements und guter erster Jahre die wirtschaftlichen Aussichten für bento nicht mehr gut sind." Bento sei nachhaltig in die Verlustzone geraten. Eine Flankierung durch Pay-Modelle sei nicht realistisch.

Trotzdem will der Spiegel weiterhin Leser unter 30 ansprechen - mit einem Projekt mit dem Arbeitstitel Spiegel Start. "Die Zielgruppe der unter 30-Jährigen ist für den Spiegel relevant - und der Spiegel für diese Zielgruppe", betont Chefredakteurin Barbara Hans. "Die Zielgruppe wünscht sich vom Spiegel Orientierung zu Fragen rund um Studium und Jobeinstieg. Ein darauf zugeschnittenes Angebot werden wir nun entwickeln - mit Spiegel Start." bento sei als eigenständiges Nachrichtenportal konzipiert gewesen, eine inhaltliche Neuausrichtung gelinge unter dieser Marke deshalb nur schwer, heißt es.

Von Herbst an kümmern sich fünf Redakteurinnen und Redakteure um das neue Angebot, das vor allem Entscheidungshilfen beim Übergang vom Studium in den Job sowie Lebensweltliches bieten soll. Auch ein gedrucktes Supplement ist geplant, das vierteljährlich dem Spiegel beiliegen und an Hochschulen verteilt werden soll.

© SZ.de/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusJournalismus
:"Die Zeit bleibt, wir vergehen"

Der langjährige "Zeit"-Chefredakteur, Theo Sommer, wird 90. Wie es ist, mehr als 60 Jahre lang bei der selben Zeitung zu arbeiten, was ihn am Prozess des Schreibens fasziniert und ob er jungen Menschen den Beruf noch empfehlen würde.

Interview von Willi Winkler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: