Zu Beginn erst mal die Selbstschmäh-Strategie; über Jahrhunderte erprobtes Stilmittel des Gegner-Wind-aus-den-Segeln-Nehmens, von Shakespeares Mark Anton („Brutus ist ein ehrenwerter Mann“) bis Eminem im end battle in „8 Mile“. Nun also zur Eröffnung der neuen Staffel von „Saturday Night Live“ (SNL): James Austin Johnson gibt Donald Trump, und er sagt, was der US-Präsident wohl selbst über die Samstagabend-Satiresendung sagen würde: in desolatem Zustand wie die komplette amerikanische Late-Night-Branche, das seien lauter heimliche Trump-Wähler, die besser mal aufpassen, dass sie ihn nicht allzu sehr verkohlen. Es gibt ja Wege und Mittel, Late-Night-Komiker zu ärgern; siehe den abgesetzten Stephen Colbert und den kurzzeitig suspendierten Jimmy Kimmel. Also: „Daddy guckt zu!“
US-MedienPapa schaut zu
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Mit Bad Bunny gegen den Präsidenten: „Saturday Night Live“ wird 50. Zur Lage der großen Comedy-Institution des amerikanischen Fernsehens in Zeiten von Trumps Angriffen gegen Medien.
Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

Fernsehen:„Die ‚Simpsons‘ sind gut darin, Amerika in all seiner Dummheit zu zeigen“
Die Serie startet in ihre 36. Staffel. Ein Gespräch mit dem Showrunner Matt Selman über die Frage, was die US-Politik von der Comedy will und warum Deutschlandreisen für ihn jedes Mal in einem Desaster enden.
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