Meist hat die Bedrohung der Pressefreiheit ein martialisches Antlitz. Zensur gegen Redaktionen, Repressalien gegen Journalisten, so liest man das in den Berichten über die Zustände in autokratischen Staaten. Aber die Gefährdung einer freien Presse kann auch ganz still, freundlich und vor der eigenen Haustür daherkommen - mit staatlichem Geld statt mit polizeilichem Zwang. So sieht es jedenfalls Frank Berberich. Als Herausgeber der Vierteljahres-Zeitschrift Lettre International will er die Konkurrenz staatlich verantworteter oder geförderter Kulturmagazine nicht länger hinnehmen - weil er dadurch die Existenzbedingung seiner privat finanzierten Publikation beeinträchtigt sieht. An diesem Donnerstag wird das Landgericht Berlin ein Urteil verkünden.
Streit um "Sinn und Form":Mit freundlicher Förderung
Lesezeit: 4 min
Aktuelles Cover von "Sinn und Form": Das Erscheinungsbild hat die Zeitschrift seit ihrer Gründung 1949 beibehalten, 1951 kam sie in Obhut der Akademie der Künste der DDR.
(Foto: SINN UND FORM)Die Kulturzeitschrift "Lettre International" wehrt sich gegen die aus Staatsgeldern finanzierte Konkurrenz.
Von Wolfgang Janisch
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Liebe und Partnerschaft
»Die meisten Paare reden nur fünf bis zehn Minuten pro Tag richtig«
Wissenschaft im Alltag
Kochen zwei Mathematiker Kaffee
Russland
"Frieden und Frieden und Frieden"
Familie
Wenn nichts mehr hilft
Hauptbahnhof Stuttgart
Überirdisch schön