Was passiert: Petra Schmidt-Schaller und Sascha Geršak, zwei sehr starke Schauspieler, sind als Kommissare in Meckpomm hinter einem Kehlen schlitzenden Serienmörder her. Dabei fördern sie nicht nur einen Pharmaskandal aus DDR-Zeiten zutage, sondern erbringen auch den Beweis, dass deutsches Fernsehen auf hohem internationalen Serienniveau möglich ist.
Heimlicher Star: Die Mecklenburger Seenplatte im Sommer. Einsatzzentrale ist ein Campingplatz mit dem Wohnmobil der Kommissarin.
Nicht geeignet für: Sittenwächter, die es streng nehmen mit Moral und Gesetz. Dagegen verstoßen die Kommissare mehrmals. Gutmenschen sind sie nicht, aber gute Figuren. Christine Dössel
Acht Folgen, in der ARD-Mediathek.
Was passiert: Gelangweilte Jugendliche feiern einen Rave in den Katakomben unter dem Münchner Hauptbahnhof. Dass die rich kids in die echte Unterwelt eingedrungen sind, bemerken sie erst, als drei von ihnen verschwinden. Ein spannender Coming-of-Age-Thriller über Oben und Unten in München.
Heimlicher Star: Weil Eltern hier sonst keine rühmliche Rolle einnehmen: Einen Vater wie den von Influencer Janosch kann man einem Heranwachsenden auf der Sinnsuche nur wünschen.
Nicht geeignet für: Zuschauer, die schon am Tatort nicht mögen, dass er immer so plakativ gesellschaftliche Probleme verhandeln muss. Das passiert hier auch, inklusive Kapuzenpullis und gruseligen Gesichtstattoos für düstere Charaktere. Aurelie von Blazekovic
Sechs Folgen, bei Joyn+.
Was passiert: Fraser, 14, zieht auf eine US-Militärbasis in Norditalien, wo seine Mutter Kommandantin wird, und trifft Caitlin, die gern Männerhemden trägt, mit Mädchen flirtet und sich Harper nennt. Im Hintergrund macht immer jemand Liegestütz. Zwischendrin gibt es eine Orgie in der Villa eines abwesenden Oligarchen, daneben: Jungsein, Sichselbstfinden, Freundschaft, Sommer.
Heimlicher Star: Francesca Scorsese als Caitlins Freundin Britney: abgeklärt, selbstbewusst, niemals verlegen.
Nicht geeignet für: Feinde langer Kamerafahrten und wortarmer Dialoge. Ach ja, und für alle, die die Kategorie Geschlecht nur in allerengst umzäunten Bahnen ertragen. Elisa Britzelmeier
Acht Folgen, bei Starzplay über Amazon.
The Falcon and the Winter Soldier
Was passiert: Superheldenblues. Nach dem letzten "Avengers"-Film dümpeln die Sidekicks von Captain America vor sich hin. Klar, es gibt noch immer Fieslinge zu verdreschen und Krisen abzuwenden. Aber das kann doch nicht alles sein? So präzise wie die Actionszenen inszeniert sind, thematisiert die Serie Probleme wie toxische Männlichkeit und fehlende Diversität.
Heimlicher Star: Halt leider noch immer Captain America, denn an dessen aufgepumpter Männlichkeit arbeitet sich die Serie ab. Ist aber nicht schlimm, es kann ja nur besser werden.
Nicht geeignet für: Alle, die es nicht mögen, wenn ihre Superhelden sich nicht nur mit albernen Monsterfeinden, sondern mit richtigen Problemen auseinandersetzen. Nicolas Freund
Jeden Freitag eine neue Folge, bei Disney+.
Was passiert: Die dritte Staffel der Saga um die Tanzschulfamilie Schöllack vermischt persönliche Dramen und Zeithistorisches wild miteinander. Die drei Schöllack-Schwestern suchen ihr Glück außerhalb ihrer brüchigen Ehen: Monika schreibt Schlager für den Grand Prix, Helga tanzt sich ins Bett eines Tangolehrers und Eva versucht sich als Galeristin. Aber am Ende sind es doch wieder die Männer, die bestimmen.
Heimlicher Star: Matriarchin Caterina Schöllack, brillant gespielt von Claudia Michelsen. Vor allem, wenn sie einen Blick hinter die sonst so kontrollierte Fassade gewährt: Dann walzt sie mit Paillettenkleid und Federfächer durch die Wohnung und reibt ihr Bein zu "Twist and Shout" am Türrahmen.
Nicht geeignet für: Menschen, die Kitsch, Drama und Schlager ablehnen. Julia Meidinger
Drei Folgen, in der ZDF-Mediathek.