Die Handlung der Serie "Das Boot" spielt kurz nach der des Kinofilms "Das Boot" - im Jahr 1942, als es für die deutsche Kriegsmarine schon nicht mehr besonders gut aussieht. Es gibt ein neues Schiff, eine neue Besatzung und einen neuen "Kaleun", dessen Feind nicht nur der Kriegsgegner ist, sondern auch ein erster Offizier, der glaubt, den Job besser zu können als der Chef.
Den größten Schritt weg vom Film und von Romanvorlage und Film macht die Serie aber, indem sie die Hälfte der Handlung ans Land verlegt. Und, völlig irre, weil die im Bootskontext doch eigentlich Unglück bringen: Es kommen Frauen in ihr vor. Mehrere sogar, und sie weinen und winken auch nicht bloß am Kai, während das Schiff ausläuft. Sie haben richtig was zu tun mit dem Krieg, der überall auf der Welt und zu jeder Zeit sehr schnell auch zu ihrem wird.
Die Entschlossenheit, mit der das neue "Boot" den Welterfolg anpeilt, ähnelt derjenigen der Matrosen, wenn sie schwitzend die Torpedos zum Abschuss bereit machen. Und das sieht man, im Guten wie im Schlechten. Für Scherze und Langeweile ist im Gegensatz zum Film keine Zeit. "Das Boot" ist ein hochprofessionell hergestelltes, glänzendes Medienprodukt geworden, das aus einigen guten Gründen womöglich in der ganzen Welt gesehen werden wird. Aber wenn ihm das ein wenig mehr egal gewesen wäre, hätte es noch etwas sein können: originell und vielleicht sogar sehr relevant.
Lesen Sie hier die vollständige Rezension von Kathleen Hildebrand.