Das ist mal ein Lebensmotto, das so bestimmt in wenigen Poesiealben steht: "Ich kann", verkündet Tony, die Hauptfigur von After Life, "ein Arschloch werden und tun und sagen, was ich verfickt noch mal will, und wenn mir alles zu viel wird, kann ich mich immer noch umbringen. Es ist wie eine Superkraft." Der britische Komiker Ricky Gervais hat After Life erdacht und er spielt auch den depressiven Tony, der nach dem Tod seiner Frau seinen Schmerz an der Welt auslässt. Nichts in Tonys Leben erscheint ihm erträglich: Sein Vater hat Alzheimer, sein Job besteht darin, für eine lokale Gratis-Zeitung über unfassbar überflüssige Themen zu berichten, und sein Therapeut ist ein Quacksalber. Das alles klingt abgründig und komisch und das ist es auch - nur leider selten auf einmal. After Life hat eine Art dramaturgische Gleichgewichtsstörung. Die Serie schwankt zwischen bitterböse und rührselig und findet nur zeitweilig die richtige Balance.
Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Luise Checchin.