Was passiert: Im London des frühen 19. Jahrhunderts versuchen die Familien Bridgerton und Featherington, ihre Töchter unter die Haube zu bringen. Shonda Rhimes' jüngste Netflix-Produktion ist ein scharfsinniger Kommentar auf die gesellschaftlichen Zustände, als man vergeblich versuchte, unter Turmfrisuren und Perlenumhängen Betrug, Intrigen und andere Makel zu verstecken.
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Heimlicher Star: Adjoa Andoh schwingt als Lady Danbury nicht nur elegant ihren Spazierstock, sondern macht mit ihren lakonischen Kommentaren der Queen Konkurrenz.
Nicht geeignet für: Geschichtsbeflissene und Kitschhasser. Abgesehen von Queen Charlotte und King George III. sind alle Figuren frei erfunden und schmachten hemmungslos vor bonbonfarbener Kulisse. Carolin Gasteiger
Bridgerton , acht Folgen, auf Netflix
Rompan Todo - Reißt alles nieder
Was passiert: Reißt alles nieder erzählt die Geschichte des lateinamerikanischen Rock von den Fünfzigerjahren bis in die Neuzeit. Dabei kommen alle Größen des Genres zu Wort. Manchmal ist das ein wilder Ritt, auch durch die Zeitgeschichte.
Heimlicher Star: Der Argentinier Gustavo Santaolalla hat ein paar Oscars im Schrank stehen für Filmmusiken, unter anderem für Brokeback Mountain. Vor allem aber hat er Dutzende lateinamerikanische Rockbands entdeckt und kann einige Anekdoten hervorzaubern.
Nicht geeignet für: Menschen, die ein zartes Gehör haben. Reißt alles nieder sieht man sich am besten mit voller Lautstärke an. Christoph Gurk
Reißt alles nieder , sechs Folgen, bei Netflix
Was passiert: In die perfekt gestylte Townhouse-Welt des sehr reichen Upper-East-Side-Paares Grace (Nicole Kidman) und Jonathan (Hugh Grant) platzt ein Mord, mit dem die beiden offenbar mehr zu tun haben. Fantastisch gespieltes Krimi-Thriller-Drama, in dem es letztlich darum geht, wer es sich leisten kann, die eigene Privilegien-Blase vor dem Platzen zu bewahren.
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Heimlicher Star: Graces tratschende, kluge, loyale Freundin Sylvia (Lily Rabe) ist die Einzige, die wirklich verhältnismäßig hart für ihr Geld zu arbeiten scheint: Wann immer sie mit Grace am Telefon hängt, muss sie sich aus einer Konferenz in ihrer Anwaltskanzlei stehlen oder ebendort ihre Tochter nach der Schule beschäftigen. Sieht anstrengend aus, ist aber erfrischend.
Nicht geeignet für: Leute, die langsam genervt sind von der Faszination so vieler Fernsehserien für gewaltigen Reichtum. Diese hier spielt fast ausschließlich in den Luxusimmobilien des obersten halben Prozents mit Blick auf den Central Park. Kathleen Hildebrand
The Undoing , sechs Episoden, Sky
Was passiert? Ostdeutschland in der Wendezeit: Neonazis jagen Migranten und alternativ aussehende Menschen und schaffen für viele ein Klima des Terrors, das noch dreißig Jahre später im Gedächtnis eingraviert ist. Durch Zeitzeugen-Interviews und historische Materialien rekonstruieren die sechs 15-minütigen Kurzfilme einige dieser brutalen Ereignisse.
Heimlicher Star: All jene, die als Akt des Mutes und des Widerstands geblieben sind, wie Juliana Gombe aus Angola. Sie ist Opfer rechter Gewalt und engagiert sich heute für ein friedliches Zusammenleben in Magdeburg.
Nicht geeignet für: Menschen, die in ihrer Freizeit lieber auf Fiktion stehen. Denn das hier ist die pure Wirklichkeit. Francesca Polistina
Baseballschlägerjahre , sechs Episoden, ARD-Mediathek
Bir Başkadır - Acht Menschen in Istanbul
Was passiert: Meryem (Öykü Karayel) trägt ein hochgeknöpftes Gewand und Kopftuch, stammt aus den armen Vororten Istanbuls und arbeitet als Haushaltshilfe für einen reichen Gigolo, in den sie heimlich verliebt ist. Der wiederum schläft mit der kurdischen Psychologenkollegin von Peri, die wiederum Meryem therapiert, weil die beim Thema Hochzeit ständig in Ohnmacht fällt. Was klingt wie eine mittelgute romantische Komödie, ist ein vielschichtiges Porträt einer Gesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts, gefangen zwischen einem gescheiterten postmodernen Aufbruch und dem ebenso scheiternden Festhalten am konservativen Denken. In der Türkei hat die Serie folgerichtig zu einer wochenlang andauernden Debatte geführt.
Heimlicher Star: Yasin, der Bruder von Meryem, gespielt von Fatih Artman, cholerisch veranlagtes Familienoberhaupt - und zum Ende dennoch liebenswürdig.
Nicht geeignet für: Anhänger eindeutiger Zuschreibungen, offensichtlicher politischer Parteinahme oder für Menschen, die ausufernde Dialoge mehr schätzen als vielsagende Stille. Quentin Lichtblau
Bir Başkadır , acht Folgen, auf Netflix