Serien des Monats Oktober:Lauter Macken

Lesezeit: 2 Min.

Die US-amerikanisch-britische Miniserie des Regisseurs und Drehbuchautors Alfonso Cuarón mit Cate Blanchett und Sacha Baron Cohen. (Foto: Applet TV+)

„Disclaimer“ ist ein echtes Kunstwerk, „Nobody wants this“ Hygge fürs Herz, und „Rematch“ zeigt den Fanatismus des Schachsports: die Empfehlungen des Monats.

Von Laetitia Feddersen, Dominik Fürst, Carolin Gasteiger, Fritz Göttler, Susan Vahabzadeh

Disclaimer

Worum geht’s: Catherine Ravenscroft (Cate Blanchett) ist als Dokumentarfilmerin gerade auf der Höhe ihres Ruhms, als sie ein Buch zugeschickt bekommt, das sie zutiefst verunsichert. Es basiert auf Ereignissen aus ihrem Leben, die sie seit zwanzig Jahren geheim hält. Bald bekommt auch ihr Ehemann (Sacha Baron Cohen) dieses Buch in die Hände, zusammen mit einem Stapel Nacktfotos, und Catherine begreift, dass sie Opfer eines Rachefeldzugs ist. Die Serie ist ein echtes Kunstwerk des fünffachen Oscarpreisträgers Alfonso Cuarón.

Heimlicher Star: die Bilder der Kameraleute Bruno Delbonnel und Emmanuel Lubezki.

Nicht geeignet für: Zuschauer, die nur mit einem Ohr zuhören und einem Auge hinsehen wollen. Susan Vahabzadeh

Sieben Episoden, auf Apple TV+.

Mr. McMahon

Vince McMahon mit Hulk Hogan. (Foto: Netflix)

Worum geht’s: um den fiesen Wrestling-Mogul, Promoter, Unternehmer, Milliardär und mutmaßlichen Sexualstraftäter Vince McMahon und seinen gigantomanischen Wrestling-Zirkus namens WWE. Um den unaufhaltsamen Aufstieg der Organisation und ihres Schöpfers. Und schließlich um dessen tiefen Fall.

Heimlicher Star: Popikone Cyndi Lauper, die kurioserweise zur Etablierung der WWE als Weltmarke beigetragen hat.

Nicht geeignet für: Wrestling-Fans, die weiterhin glauben wollen, das alles sei nur harmlose Unterhaltung. Dominik Fürst

Sechs Folgen, auf Netflix.

Nobody wants this

Joanna (Kristen Bell) und Noah (Adam Brody) sind das Serienpaar des Herbstes. (Foto: SAEED ADYANI/NETFLIX)

Worum geht’s: Die Sex-Podcasterin Joanne (Kristen Bell) trifft auf einer Party einen wirklich süßen Typen. Überraschenderweise ist Noah Rabbi. Wie diese beiden aus völlig unterschiedlichen Welten zueinanderfinden, ist unterhaltsam, lustig – und schlicht Hygge fürs Herz.

Heimlicher Star: Timothy Simons kennt sich spätestens seit Veep mit schrägen Vögeln aus. Aber als Noahs dusselig-bekiffter Bruder Sasha ist er bald zum Niederknien komisch.

Nicht geeignet für: Realisten. Wobei die Serie auf einer wahren Geschichte (der ihrer Schöpferin Erin Foster) beruht. Carolin Gasteiger

Zehn Folgen, auf Netflix.

Made in Germany

Maria Mai Rohmann als Ani, Vanessa Yeboah als Coumba, Paula Julie Pitsch als Jamila (v.l.). (Foto: ARD Degeto/Studio Zentral/Iga Drobisz)

Worum geht’s: Sechs Freunde, alle Anfang 20, erzählen in einzelnen Episoden von ihrem Erwachsenwerden in zweiter Generation in Berlin. Über Familiendrama und Herzschmerz stellen sich alle die Frage: Wer bin ich und wohin gehöre ich?

Heimlicher Star: die Social Media Influencerin Thi Uyen Ninh (spielt Phuong) mit ihren zwei Millionen Followern auf Instagram.

Nicht geeignet für: Menschen, die nahe am Wasser gebaut sind. Das Drama berührt tief in der Seele. Laetitia Feddersen

Sechs Folgen in der ARD-Mediathek.

Rematch

Garri Kasparov (Christian Cooke) kommen Zweifel: Steckt ein Mensch hinter dem Supercomputer „Deep Blue“? (Foto: Leo Pinter)

Worum geht’s: der Schachweltmeister Garri Kasparow im legendären Revanche-Kampf gegen den Schachcomputer Deep Blue im Frühling 1997 in New York. Der paranoide Fanatismus des Schachsports erhält durch den Einsatz des Computers eine weitere irre Drehung.

Heimlicher Star: Orion Lee als P.C., der Deep Blue in den Kellern von IBM erschaffen hat. Seine Nervosität verleiht der Serie den Touch einer Liebesgeschichte.

Nicht geeignet für: alle, die sich eindeutige Erkenntnisse über das Wesen der KI erhoffen – denn Deep Blue wurde für den Kampf durchaus auf ein paar menschliche Macken getrimmt, auf ein Maschinen-Pokerface.  Fritz Göttler

Sechs Folgen, in der Arte-Mediathek.

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