Selbstporträts im Zeitraffer:Junge, wie die Zeit vergeht

Jonathan Keller sah immer mal wieder sehr anders aus in den letzten 16 Jahren. (Foto: Keetra Dean Dixon)

Haare kurz, Haare lang, Haare ab. Ein Fotograf hat 16 Jahre lang jeden Tag ein Selfie gemacht. Jetzt kann man mit einem Zeitraffer-Video durch sein Leben rauschen.

Von Kathleen Hildebrand

Sicher, Jonathan Keller ist nicht der erste, der irgendwann beschlossen hat, sich täglich zu fotografieren und am Ende ein Timelapse-Video aus Tausenden Selfies zu machen. Aber, das muss man sagen, Jonathan Keller, ein Fotograf aus Alaska, hat es sehr gut gemacht.

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Das liegt zum einen daran, dass Keller außergewöhnlich lange durchgehalten hat: 16 Jahre lang. Er dokumentiert die Zeit zwischen seinem 22. und 39. Lebensjahr. Es liegt aber auch an der formalen Strenge seiner Fotos, an seinem immer absolut gleichen, neutralen Gesichtsausdruck und an der perfekten Positionierung seines Gesichts im Bildrahmen. Weil sich nämlich sonst nichts ändert von Bild zu Bild, wird der Wandel an Frisur, Bart- und Brillenmode umso deutlicher sichtbar.

Seine wachsenden Haare wuscheln, vom Zeitraffer zum Leben erweckt, um sein Gesicht herum, verschiedene Brillengestelle wechseln sich mit Tagen ab, an denen er offenbar Kontaktlinsen trug. Und gegen Ende, in den Jahren, als Bärte wieder begannen, in Jungmännergesichtern zu wuchern, umflattern zu aufgeregter Klaviermusik Schnauzbarthaare seinen Mund.

Dass er nebenbei auch noch andere Dinge gemacht hat, als sich selbst zu fotografieren, musste Jonathan Keller dann aber wohl doch noch klarstellen. Der Titel seines Youtube-Videos lautet: "Ein Idiot macht 16 Jahre lang tägliche Selbstporträts, obwohl er bessere und erfolgreichere Projekte laufen hat."

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